Dr. Wolfgang Thüne, ehemaliger Wetterfrosch im ZDF, bezweifelt die von Menschen verursachte Klimaerwärmung und die Richtigkeit der Prognosen der Klimaforscher. Es gibt überhaupt keine Klimakatastrophen sondern einzig und allein Wetterkatastrophen, sagt er. Dr. Thüne beantwortete unsere Fragen, die wir ihm per E-Mail zustellten.
" class="infobox_img" />Dr. Wolfgang Thüne, Ex-ZDF-Wetterfrosch und Kritiker der Klimakatastrophiker.
Grönland – ohne Eis als Folge der Klimaerwärmung. Diese Meldung wurde dieser Tage in den Medien verbreitet. Was soll man davon halten?
«Nichts! Theoretisch kann man sich alles Mögliche ausdenken, dies in Formeln kleiden und berechnen, dass in exakt 1.900 Jahren der Weltuntergang eintreten wird. Dann würde die Menschheit um das Schauspiel „eisfreies Grönland“ in 2.000 Jahren betrogen sein. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erinnert mich an das griechische „Orakel von Delphi“, aber auch an die „Offenbarung des Johannes“, die Vision der Apokalypse mit ihren prophetischen Bildfolgen. Im Jahre 1033 sollte schon einmal die Welt untergehen und der Weltklimarat prophezeite noch 2007 den Klimakollaps für 2020. Mit ihren Supercomputern machen die Klimaforscher uns glauben, sie hätten die „Sieben Siegel“ geöffnet und damit den „verborgenen Geschichtsplan Gottes“ enthüllt. Alle charakteristischen Merkmale der Apokalypse, ob aus der Glaskugel gelesen oder mit dem Computer berechnet, findet man heute unter dem Namen „Science Fiction“ wieder.»
Ein Gespenst ohne Wirklichkeit
Weltweit nehmen Klimakatastrophen zu. Wenn das kein Anzeichen einer Klimaerwärmung ist?
«Die Feststellung der Zunahme an Klimakatastrophen ist falsch, aber auch richtig! Falsch, weil es das Subjekt „Klima“ als Naturvorgang nicht gibt, wenn auch die geschürte Angst vor dem Klimawandel eine beliebte uns von den Klimaexperten eingeredete Fiktion ist. Er ist aber ein Gespenst ohne Wirklichkeit. Es kann gar keine „Klimakatastrophen“ geben, sondern einzig und allein Wetterkatastrophen, denn „Klima“ selbst ist eine vom Wetter abgeleitete abstrakte Größe. Die klassische Klimatologie ist eine geographisch-historische Wissenschaft, die sich mit der Vergangenheit des Wetters beschäftigt, diese beschreibt und typische regionale Eigenheiten herauszukristallisieren versucht und in Klimakarten niederlegt. Jedenfalls ich als Meteorologe kann mir nichts unter dem „mittleren Wettergeschehen“ an einem Ort wie Luxemburg während der Periode 1961 bis 1990 vorstellen. Und mit der Mitteltemperatur als eines von vielen Wetterelementen kann man schon gar kein „Klima“ beschreiben!
Wir wissen: Hitze- oder Kältewellen, Dürre- oder Nässeperioden, Orkane und Wirbelstürme, die „fetten und mageren Jahre“ der Bibel sind alles Wetterereignisse, die sehr unregelmäßig, also nicht periodisch-zyklisch auftreten. Erstens lassen sie sich nicht über längere Zeiträume vorhersagen und wenn dies doch gelänge, sie ließen sich nicht beeinflussen, abwenden. Da der Mensch das Wetter nicht verändern kann, ist er gezwungen sich ihm anzupassen, sich vor ihm zu schützen. Das ist die Hauptaufgabe aller Wetterdienste dieser Erde: kurzfristig möglichst genaue Wettervorhersagen zu machen. Solange die Wetterdienste nicht einmal für die nächsten Wochen, das kommende Jahr halbwegs verlässliche Prognosen machen können, sind Klimavorhersagen nichts als „Kaffeesatzleserei“, „Spökenkiekerei“.
Auf und Ab der Temperaturen
Was die angesprochene „Klimaerwärmung“ betrifft, so hat es in der jüngsten Erdgeschichte, also in den letzten 1 Million Jahre ein ständiges kurz-, mittel- und längerfristiges Auf und Ab der Temperaturen mit Kalt- und Warmzeiten gegeben. Erstaunlicherweise werden die wärmeren Phasen immer als „Klimaoptima“, als gute Zeiten mit reichen Ernten beschrieben. Wenn die „Globaltemperatur“ von 15 Grad das Maß aller Dinge wäre, dann trüge Mitteleuropa mit seinen 8 bis 10 Grad wahrlich nicht zu deren Anstieg bei! Wenn es gelänge, die Temperaturen in den Tropen zu senken und in den mittleren und polaren Breiten zu erhöhen, die „Eine Welttemperatur“ für den „Einen Menschen“ zu schaffen, dann käme man der Vision von „globaler Klimagerechtigkeit“ womöglich näher. Aber vom physikalischen Standpunkt ist dies ideologisch-utopischer Unsinn, denn die Erde ist eine rotierende „Kugel“ im Strahlungskegel der Sonne.
Die Feststellung, dass die Klimakatastrophen zunehmen, ist richtig gemäß der Urbedeutung des griechischen Wortes „Klima“. Es bedeutet, Krümmung, Neigung! Man muss nur die Zeitungen aufschlagen, die Nachrichten hören, das Fernsehen anschauen, immer und überall wird von Klimakatastrophen geredet. Medien sind auf Sensationen aus! Mal passt uns das Betriebs- und Konjunkturklima nicht, mal das Börsen- oder Finanzklima nicht, mal nicht das politische, das soziale oder das Wirtschaftsklima. Jede Ehescheidung, jeder Totschlag, jedes Mobbing ist Ausdruck, Folge von gestörten Neigungsverhältnissen, von Klimaverwerfungen. In uns allen steckt eine Friedenssehnsucht, aber ständig spielen wir mit Neigungen, riskieren Klimakatastrophen. Wenn wir das Versprechen Klimaschutz hören, dann signalisiert unser Unterbewusstsein “Ja“, ohne den Verstand zu fragen. Es ist traurig, aber wir Menschen sind durch die Psyche offen für jede Manipulation. Daher forderte der Aufklärungsphilosoph Immanuel Kant: Habe den Mut, deinen eigenen Verstand zu benutzen, um dich aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien. Wer nicht in der Bevormundung enden will, der entdecke wieder sein kritisches Bewusstsein und glaube nicht alles, auch wenn es von „Wissenschaftsräten“ vorgebetet wird.»
Der IPCC ist kein Wissenschaftsgremium
Sie kritisieren den Weltklimarat IPCC. Dabei handelt es sich doch um einen Club eminenter Wissenschaftler?
«Der Weltklimarat ist beileibe kein Wissenschaftsgremium, wie es ein Weltwetterrat wäre, in dem nur Meteorologen säßen. Er präsentiert sich gerne als Versammlung der in der Welt besten Klimaexperten, doch in Wirklichkeit ist der Weltklimarat ein politisches Organ. Das sagt der Name IPCC, wobei das I für „Intergovernmental“ steht und P für „Panel“. Es ist ein zwischenstaatliches, von Regierungen installiertes Beratergremium, ein Schiedsgericht, in dem einige ausgesuchte linientreue Fachwissenschaftler sitzen, der Hauptanteil aber aus Bürokraten und Interessenvertretern und Lobbyisten von Nichtregierungsorganisationen, besonders aus der grünen Szene, besteht. Es ist weder ein Club eminenter noch exzellenter Wissenschaftler, doch der politische Stellenwert ist so hoch und sein Selbstwertgefühl so elitär, dass er mehrheitlich gefasste „Konsensmeinungen“ gerne zum Dogma erhebt und jegliche fachlich begründete Kritik daran verbietet.
Das hehrste wissenschaftliche Prinzip, der allein Fortschritt verheißende Zweifel, wird damit zu eliminieren versucht. Dann wird aber Wissenschaft zwangsläufig wieder zum Glauben, zum Nichtwissen. Wer die „Hölle“ ablehnt, muss dies auch für das Synonym „Treibhaus“ tun. Was die Wissenschaftler an Missachtung erleben, die sich nicht der Doktrin des angeblichen „Treibhauseffektes“ unterwerfen, ist Ausdruck dafür, wie stark schon wieder einmal vor allem die gesellschaftlich relevanten Wissenschaftszweige ideologisch vereinnahmt worden sind. Wird die Wissenschaft zu einer demokratischen Veranstaltung, wo „Naturgesetze“ nach dem Mehrheitsprinzip beschlossen und abgesegnet werden, dann können wir wieder bei René Descartes mit seinem „cogito ergo dubito, ergo sum“ (ich denke, also zweifele ich, also bin ich) und Vater des „analytischen Denkens“ ganz von vorne anfangen. Wenn man weiß und dies auch beherzigt, dass Jeden von uns in jeder Lebenslage unverhofft Klima- oder Neigungskatastrophen drohen und es daher die höchste Aufgabe eines Staates ist, in der Gesellschaft mit ihren sehr unterschiedlichen Interessen für Eintracht und Frieden wie Gerechtigkeit zu sorgen, und man weiß, dass das staatliche Versprechen von Klimaschutz zur Abwendung von extremen Wetterereignissen Unsinn ist, dann ist schon viel geholfen. Die Freiheit von Ängsten befreit von realen und eingebildeten Abhängigkeiten, öffnet dem freien Denken Tür und Tor.»
Eine Scheinkorrelation
Die Klimaskeptiker oder Klimarealisten behaupten, das vom Menschen produzierte Kohlendioxid spiele für das Weltklima keine Rolle? Können wir demnach auch weiterhin mit dicken Autos fahren? Dürfen wir weiterhin massiv auf Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung setzen? Und damit etwa den Nuklearausstieg abfedern?
«Ich zähle mich als Wetterfrosch weder zu den Klimarealisten noch den Klimaskeptikern. Ich würde mir ansonsten selbst meine Fähigkeit zu logischem Denken absprechen und mich lächerlich, auf jeden Fall unglaubwürdig machen. Als Meteorologe kenne ich die Tagesgänge und die Jahresgänge des CO2– Gehaltes wie der Temperatur der Luft, weiß ich – das Umweltbundesamt, von dem ich diese Daten habe, weiß es auch sehr wohl -, dass zwischen beiden nicht die geringste kausale Abhängigkeit besteht. Die der Öffentlichkeit vom IPCC präsentierte Korrelation ist in Wirklichkeit eine bewusst in die Irre führen sollende Scheinkorrelation.
Warum kann das Wetter machen, was es will, doch ausgerechnet das Weltklima soll vom CO2 der Luft abhängen? Schauen Sie sich nur die CO2-Sägezahnkurve des Mauna Loa (Hawaii) an. Sie ist dem Jahresgang der Temperatur umgekehrt proportional. Bei den höchsten CO2-Werten haben wir tiefsten Winter und bei den niedrigsten Sommerhitze.
Die anderen drei Fragen sind ethisch-moralischer Natur und hängen von unserem Verhältnis zur Schöpfung ab, von unserem Umgang mit den Schätzen der Natur. Als noch während des Krieges Geborener, der Entbehrungen, Hunger und Not erlebt hat, bin ich ein Verfechter maßvollen und sparsamen Lebens. Ich bin aber auch tolerant und gönne jedem Politiker seine dicke „Staatskarosse“ nebst Begleitfahrzeugen. Das von den Kohlekraftwerken emittierte CO2 kehrt sofort in den Naturkreislauf zurück und wird von den Pflanzen zum Wachstum (Photosynthese) benötigt. Der Nuklearausstieg ist eine politische Entscheidung! Was ich aber der Nuklearindustrie wie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. sehr übel nehme, ist, dass sie die „Klimakatastrophe“ regelrecht erfunden haben, um sich im Strommarkt zu behaupten und die fossile Konkurrenz daraus zu verdrängen!»
Einzelkämpfer und Buchautor
Falls Ihre Theorien stimmen, warum hört man so wenig davon? Ist ihre Lobby zu schwach?
Nach mehrjährigem Aufenthalt in Brasilien wurde ich erst 1990 beauftragt, mich mit der Klimapolitik wie ihrer Sinnhaftigkeit zu befassen. Ich war von Beginn an Einzelkämpfer, der zwar versteckt von Fachleuten Zuspruch bekam, aber keine „Bewegung“ gründete, noch sich einer „Lobby“ anschloss. Ich habe drei Bücher verfasst: 1998 „Der Treibhaus-Schwindel“. Dann 2002 „Freispruch für CO2“ und Ende 2011 „Propheten im Kampf um den Klimathron – Wie mit Urängsten um Geld und Macht gekämpft wird“. Ich habe mich dem Top-Thema physikalisch, dann biologisch und zum Schluss politisch-soziologisch genähert.
Wer sich der Macht des Gutmenschentums erwehren, die immer offensichtlicher werdende Bevormundung und Reglementierung abwehren, wer nicht in „grünen Fesseln“ (Vaclav Klaus) enden will, der sollte sich in die Materie einlesen, um nicht eines Tages in einer globalen und totalitären „Ökodiktatur“ aufzuwachen. Wer die Klimahoheit hat, hat die Neigungshoheit und damit die Meinungshoheit wie Manipulationsmacht.
Insbesondere viele sich dem christlich-konservativen wie dem sozial-demokratischen Lager zugehörige Politiker sollten sich mit der Problematik befassen, um zu begreifen, dass die verführerische Parole „Klimaschutz ist Schöpfungsschutz“ genau das Gegenteil dessen bezweckt, was vorgegeben wird. Der Schöpfung kann man keinen größeren Schaden zufügen, als den, den grünen Pflanzen ihr elementares Nahrungsmittel vorzuenthalten, der Luft zu entziehen und mit viel Geld unter der Erde zu vergraben. Die Parole vom „CO2-freien Europa“ ist das Dümmste, was die grüne Bewegung bisher propagieren konnte. Doch wo ist der Widerstand?»
(Die Fragen stellte Lucien Montebrusco)
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