Im Mittelpunkt steht dabei ihr Body-Mass-Index, der ihr Körpergewicht in Relation zu ihrer Körpergröße bewertet. Wer Models ohne diese Bescheinigung beschäftigt, muss künftig mit bis zu sechs Monaten Haft und 75.000 Euro Strafe rechnen.
Die Bescheinigungen müssen alle zwei Jahre erneuert werden. Sie werden auch von Models aus anderen Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) verlangt, wenn sie in Frankreich arbeiten wollen. Ab Oktober müssen darüberhinaus Fotos in Werbung, Medien und im Internet mit dem Hinweis «retuschiert» versehen werden, wenn die Figur der Models am Computer nachbearbeitet wurde.
Magersucht
Das Gesetz wurde bereits im Januar 2016 verabschiedet, doch erst am Freitag im Amtsblatt veröffentlicht. Es soll verhindern, dass junge Frauen ständig mit dem vermeintlichen Vorbild sehr dünner Models konfrontiert sind. Laut dem Gesundheitsministerium soll nicht mehr länger ein «unerreichbares Schönheitsideal» vorgegaukelt werden, das junge Frauen und allen voran junge Models in die Magersucht treibe.
Die Weltgesundheitsorganisation stuft Menschen als untergewichtig ein, deren Body-Mass-Index unter 18,5 liegt. Rund 600.000 junge Menschen leiden in Frankreich unter Essstörungen, davon 40.000 unter Anorexie. Bei den 15- bis 24-Jährigen sind Essstörungen die zweithäufigste Todesursache nach Straßenunfällen.
Frankreich ist nicht das einzige Land, das gegen untergewichtige Models vorgeht, ähnliche Maßnahmen gelten auch in Spanien und in Israel. In Italien haben sich alle großen Agenturen freiwillig dazu verpflichtet, Models von den Laufstegen zu verbannen, deren Body-Mass-Index die Schwelle von 18,5 unterschreitet.
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