Der kriselnde Handy-Weltmarktführer Nokia verliert weiter Vertrauen an den Finanzmärkten. Die Ratingagentur Moody’s senkte am Montag die Bonitäts-Bewertung um einen Schritt und ist auch für die Zukunft skeptisch. Mit einem Rating von «Baa3» statt zuvor «Baa2» sind Nokia-Anleihen aus Sicht von Moody’s nur noch eine Stufe vom sogenannten Ramschniveau entfernt, ab dem ein Investment grundsätzlich nicht mehr empfohlen wird. Als Folge der Abstufung müssen sich die Finnen auf höhere Kreditkosten einstellen.
Nokia hatte vergangene Woche überraschend angekündigt, dass die eigenen Gewinnziele im ersten Quartal verfehlt wurden. Aus den vorläufigen Zahlen wurde auch deutlich, dass das Kerngeschäft mit Mobiltelefonen in den roten Zahlen feststeckt und die neuen Lumia-Smartphones die Absatzeinbrüche bei Nokias bisheriger Symbian-Plattform bisher nicht ausgleichen können. Die Aktie verlor danach rund ein Fünftel ihres Werts.
Der Konzern betonte nach der Ankündigung von Moody’s, Nokia habe Bargeldreserven von 4,9 Milliarden Euro in der Kasse. «Nokia ergreift schnelle Maßnahmen», erklärte Finanzchef Timo Ihamuotila. Das Unternehmen werde weiterhin Kostensenkungen in Angriff nehmen und auf seine Geldbestände achten. Die ausführlichen Quartalszahlen will Nokia an diesem Donnerstag präsentieren.
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