Im Jemen scheint die jüngst zwischen den Konfliktparteien vereinbarte Waffenruhe zu halten. Die Opposition hofft auf einen demokratischen Wandel und, dass Salih auf Dauer wegbleibt.
Ein Soldat betet nach den tagelangen blutigen Straßenschlachten an einem Kontrollposten in Sanaa. (Tageblatt-Archiv/Khaled Abdullah)
Nach der Explosion einer Granate stecke in der Herzgegend des 69-Jährigen Saleh ein Schrapnell von 7,6 Zentimeter Länge, berichtete der britische Rundfunksender BBC unter Berufung auf Regierungskreise. (dapd/str)
Der Machtkampf zwischen dem umstrittenen Präsidenten und einflussreichen Gegnern aus seinem eigenen Haschid-Stamm war in den vergangenen Tagen eskaliert. (Tageblatt/Yemen Lens)
Es gab zahlreiche Feuergefechte zwischen den Parteien. (Tageblatt/Hani Mohammed)
Zahlreiche Menschen wurden getötet oder schwer verletzt. (Tageblatt/Anees Mahyoub)
Viele Menschen sind aufs Land geflüchtet. (Tageblatt/Mohammed Al-sayaghi)
Der bei einem Angriff verletzte Präsident Saleh wurde in Saudi-Arabien operiert. Seine Rückkehr ist unwahrscheinlich. (Tageblatt-Archiv/Khaled Abdullah)
In mehreren Städten im Jemen haben tausende Menschen die Ausreise des verletzten Präsidenten nach Saudi-Arabien gefeiert. (Tageblatt-Archiv/Ammar Awad)
Nun hat Vizepräsident Abd-Rabbu Mansour Hadi die Amtsgeschäfte und den Oberbefehl über die Armee inne. (Tageblatt-Archiv/Khaled Abdullah)
Präsident Saleh wurde während eines Gebetes, das er mit anderen Politikern in einer Moschee neben dem Palast verrichtete, von Granatsplitter getroffen. (dapd/str)
Die Lage in der Hauptstadt Sanaa entspannte sich am Montag etwas, nachdem es dort in den vergangenen zwei Wochen zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Präsident Ali Abdullah Saleh und seinen Kritikern gekommen war. Etwa 200 Menschen wurden dabei getötet. In Sanaa feierten die Menschen friedlich die Ausreise des Präsidenten ins benachbarte Saudi-Arabien, wo sich Saleh einer Operation an der Brust unterzogen hatte. Nach Krankenhausangaben in Riad hat er den Eingriff gut überstanden und ist auf dem Weg der Besserung.
Die Ausreise Salehs, wenn auch nur aus medizinischen Gründen, hat beim Volk im Jemen die Hoffnung auf einen baldigen Wechsel an der politischen Spitze des Landes geweckt. Saleh war am Freitag bei einem Angriff auf seinen Palast verletzt worden und musste sich daher einer Operation unterziehen. Bei dem Angriff waren sieben Menschen getötet worden.Die Proteste im Jemen dauern seit Januar an. Die Menschen fordern den Rücktritt Salehs, der das Land seit 33 Jahren regiert.
Appell aus Europa
Unterdessen appellierte Deutschland zusammen mit Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien an die Jemeniten, die vom saudi-arabischen König Abdullah initiierte Waffenruhe einzuhalten. Der Jemen solle nun rasch den Weg der Versöhnung finden, damit das Volk seine Regierung demokratisch wählen könne. «Wir sind bereit, ihm dabei unsere volle Unterstützung zu gewähren.»
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