Tageblatt.lu hat den Wissenschaftler, der 2013 das Buch «Climat: 15 vérités qui dérangent» veröffentlichte, vor Kurzem zum Gespräch getroffen.
Dass es einen Temperaturanstieg gibt, dieser Tatsache stimmt Markó zu. Er sei aber gering, und: «Er ist eher lokal denn global. Die südliche Hemisphäre ist mehrheitlich von Ozeanen bedeckt, die nördliche dagegen von Landmasse. Die ‹Klimas› sind grundverschieden.» Im Norden würden die Gletscher schmelzen, aber in der Antarktis sei es noch nie kälter gewesen als jetzt.
20% «grüner»
Der Planet sei dabei, aus einer kalten Phase, die bis ca. 1850 dauerte, herauszukommen: «Seitdem steigt die Temperatur.» Und was Klima angeht, würde eben alles in Zyklen funktionieren. Aber bleibt die Verbrennung fossiler Energieträger durch den Menschen seit den Anfängen der Industrialisierung wirklich ohne Konsequenzen? «Das macht nur ungefähr 3% der CO2-Emissionen aus, der Rest kommt aus der Natur», so István Markó. Und ein «natürliches Gleichgewicht» würde immer versuchen, «zustandezukommen».
Als Beispiel gibt er eine zunehmenden Begrünung der Erde an: «Die Pflanzen waren ‹ausgehungert›, weil seit Jahrhunderten die CO2-Raten sehr niedrig waren. Jetzt gibt es mehr davon, und die Pflanzenwelt profitiert. Denn CO2 ist die Nahrung der Pflanzen. In den letzten 30 Jahren ist der Planet um ca. 20% ‹grüner› geworden.»
«Wasserdampf hat stärkeren Treibhauseffekt»
Mit dem Gas, das im Zentrum der Thematik steht – CO2, Kohlenstoffdioxid –, waren wir ins Gespräch eingestiegen. Dieses existiert «natürlich» auf unserem Planeten, durch Fotosynthese bilden Pflanzen aus CO2 und Sonnenlicht Glukose als Energiequelle. Es steht also am Ursprung der planzlichen und damit allen Lebensformen. Generell findet István Markó nur Gutes am CO2, kaum negative Aspekte: «Es ist nicht toxisch an sich, es ist nur gefährlich, wenn es in zu hoher Konzentration vorkommt. Es erstickt, es vergiftet nicht.»
Auch was die Eigenschaft als Treibhausgas angeht, relativiert der 60-Jährige den CO2-Effekt: «In der Atmosphäre liegt der CO2-Anteil bei ca. 0,04%, der von Wasserdampf bei ca. 1 bis 3%. Und Letzterer hat einen um 250 bis 500 Mal stärkeren Treibhauseffekt als Kohlenstoffdioxid.»
Das ganze Gespräch, das in einem zweiten Teil viel von erneuerbaren Energien – die Markó als «énergies intermittentes» bezeichnet – handelt, lesen Sie in der Tageblatt-Ausgabe vom 29. März (Print und Epaper).
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können