Eigentlich müssten die Löhne bereits im ersten Semester 2010 an die Preisentwicklung angepasst werden – eine Folge der massiven Erhöhung. Laut Zentralbank und STATEC müssten die Löhne und Renten schon im Mai um 2,5 Prozent steigen. Auf Wunsch der Regierung soll die Anpassung jedoch erst zum 1. Oktober 2011 erfolgen. Die Gesetzesvorlage, welche die Index-Auszahlung verschiebt, wurde aufgrund der Bipartite-Beschlüsse vom 29. September 2010 zwischen der Regierung und den Gewerkschaften (OGBL, LCGB, CGFP) ausgearbeitet.
Sollte die für 2012 programmierte Index-Tranche vor Oktober erfallen, soll neu verhandelt werden. Eine weitere Verzögerung sei nicht ausgeschlossen, heißt es von Seiten der Regierung. Bei einer zu starken Erhöhung des Erdölpreis, bestehe jedoch die Möglichkeit der Einführung spezieller Hilfen für kleine Einkommen.
Altes Instrument
Die Lohn- und Renten-Indexierung wurde 1921 bei den Eisenbahnern eingeführt. 1965 und 1973 wurde sie dann auf andere Bereiche erweitert und in die Kollektivvertrags- und die Mindestlohngesetzgebung eingeschrieben. 1975 wurde der Index verallgemeinert.
Die Löhne und Renten werden automatisch an die Inflation angepasst. In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Index-System mehrmals abgeändert.
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