Ein unbestätigter Medienbericht aus dem Iran über eine angebliche Explosion an einer Ölpipeline in Saudi-Arabien hatte den Preis für Brent-Rohöl in der Spitze auf 128,40 US-Dollar getrieben und damit auf den höchsten seit fast vier Jahren.
Kurz vor dem Wochenende fiel der Preis wieder zurück und ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am späten Nachmittag 124,41 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) fiel zum Vortag um 1,44 Dollar auf 107,40 Dollar.
Höhenflug gestoppt
Die Regierung von Saudi-Arabien hatte den iranischen Medienbericht dementiert und damit den Höhenflug an den Ölmärkten umgehend gestoppt. Die Ölpreise gaben daraufhin aber nur einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Ein Teil des Preisanstiegs sei auch nach dem Dementi aus Saudi-Arabien bestehen geblieben, hieß es in einem Kommentar der Commerzbank.
Die Preisturbulenzen an den Ölmärkten nach dem iranischen Medienbericht hätten deutlich gemacht, dass die Anleger «offensichtlich ein höheres Risiko von Angebotsausfällen sehen», hieß es weiter bei der Commerzbank. Die Reaktion zeige zudem eine «selektive Informationswahrnehmung» unter den Marktteilnehmern und dies sei wiederum «das Kennzeichen von spekulativen Übertreibungsphasen» am Markt.
Unterdessen legte der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) deutlich zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 122,08 US-Dollar. Das waren 1,29 Dollar mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.
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