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Nach Attentaten Joints und McDonalds

Nach Attentaten Joints und McDonalds
(dpa)

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Fast Food und Joints: 130 Menschen reißen seine Kollegen mit in den Tod, kurz darauf bandelt Salah Abdeslam mit Teenagern an. Die Anschläge habe er als "traurig" kommentiert.

Der mutmaßliche Paris-Attentäter Salah Abdeslam hat wenige Stunden nach den Anschlägen vom 13. November offenbar in aller Ruhe mit Jugendlichen gegessen und Joints geraucht. Ermittlerkreise bestätigten am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP entsprechende Berichte des Magazins «L’Obs» und des Nachrichtensenders BFMTV.

«Wir haben mit zwei Freunden unser Essen von McDonalds gegessen, als wir ihn gegen ein Uhr nachts haben kommen sehen», berichtete ein 17-jähriger Gymnasiast in «L’Obs». «Er wirkte wie ein normaler Typ, der nichts zu tun hat. Wir haben angefangen zu reden, er war sympathisch, also ist er bei uns geblieben.»

Die gespenstische Szene spielte sich im Treppenhaus eines Wohnhochhauses im südlichen Pariser Vorort Châtillon ab. Abdeslam soll Stunden zuvor, am Abend des 13. November, drei Selbstmordattentäter zum Stade de France in der nördlichen Pariser Vorstadt Saint-Denis gefahren haben.

Belgischer Akzent

Das Auto stellte der mutmaßlich einzige Überlebende der Islamistenkommandos später im Norden der französischen Hauptstadt ab. Eine Abdeslam zugeordnete Sprengstoffweste wurde Tage später im südlichen Pariser Vorort Montrouge gefunden, der direkt an Châtillon angrenzt.

«Er hat uns erklärt, dass sein Auto bei Montrouge von einer Autokralle blockiert ist, und dass er auf seine Cousins aus (dem Pariser Stadtteil) Barbès warten muss, die ihn gegen fünf Uhr abholen wollen», sagte einer der Jugendlichen auf BFMTV und erinnerte sich an den belgischen Akzent des in Brüssel geborenen Abdeslam.

Joints geraucht

Gemeinsam hätten sie gegessen und Joints geraucht. Dann hätten die Jugendlichen auf ihren Handys Videos von den Pariser Anschlägen mit 130 Toten gesehen. «Er hat sich hinter einen Kumpel gestellt, der das Telefon hatte, er hat keine besonderen Gefühle gezeigt», berichtete einer der Schüler.

«Er hat gesagt, dass es traurig ist. Es wirkte so, als hätte er gerade erst mitbekommen, was passiert ist.» Die Jugendlichen gaben nach Ermittlerkreisen an, sich gegen vier Uhr morgens von Abdeslam getrennt zu haben. Der Dschihadist wurde später von Komplizen abgeholt und mit dem Auto nach Brüssel gefahren.

Die Jugendlichen bemerkten erst zwei Tage später, wen sie getroffen hatten – als ein Fahndungsaufruf mit einem Foto Abdeslams veröffentlicht wurde. Der 26-Jährige, zu diesem Zeitpunkt der meistgesuchte Mann Europas, konnte erst nach viermonatiger Fahndung im Brüsseler Stadtteil Molenbeek gefasst werden. Am 27. April wurde er schließlich nach Frankreich ausgeliefert, wo er in Untersuchungshaft sitzt.

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