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Mutmaßlicher Militärchef der ETA gefasst

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Sie gaben sich als spanische Studenten aus. Aber der Vermieter in einem nordfranzösischen Dorf rief die Polizei. Die stellte fest, dass die vier Männer gesuchte Mitglieder der ETA waren. Darunter war auch der mutmaßliche ETA-Chef.

Ein schwerer Schlag für die ETA: Der mutmaßliche Militärchef der baskischen Terror-Organisation und sein Stellvertreter sind im Norden Frankreichs von der Polizei gefasst worden. Wie am Freitag aus Ermittlerkreisen in Madrid verlautete, nahmen die Beamten in einer gemeinschaftlichen Aktion französischer und spanischer Terroristen-Fahnder in einem Landhaus nahe der Grenze zu Belgien zwei weitere mutmaßliche ETA-Mitglieder fest. Die vier Männer waren bewaffnet und hatten gefälschte Ausweise bei sich, leisteten bei ihrer Festnahme aber keinen Widerstand.

Der festgenommene Alejandro Zobarán Arriola, alias «Xarla», soll nach Erkenntnissen der Ermittler vor nicht einmal einem Jahr die militärische Führung in der ETA übernommen haben. Als Militärchef soll der 29-Jährige die Befehlsgewalt über die Terrorkommandos der ETA gehabt haben und damit auch der oberste Anführer der Separatistenorganisation gewesen sein. Xarla war 2007 untergetaucht, nachdem seine Terrorzelle zerschlagen worden war. Er ist der sechste ETA-Chef in weniger als drei Jahren, der der Polizei ins Netz ging.

«Nummer zwei» der ETA

Der ebenfalls festgenommene Mikel Oroz Torrea, alias «Peru», war nach Polizeiangaben die «Nummer zwei» in der ETA-Führung und der oberste Sprengstoff-Experte der Organisation. Die vier Männer hatten sich in der Ortschaft Willencourt als spanische Studenten ausgegeben und sich in einer Pension eingemietet. Der Vermieter schöpfte jedoch Verdacht und alarmierte die Polizei. Die Beamten stellten fest, dass die Autos des Quartetts gefälschte Nummernschilder hatten. Daraufhin beschattete eine Antiterroreinheit mehrere Tage die vier Männer.

Erst vergangene Woche hatte die spanische Polizei im Baskenland eine Terrorzelle der ETA zerschlagen und vier Verdächtige gefasst. In den Wohnungen der mutmaßlichen Terroristen stellten die Fahnder Waffen, 200 Kilogramm Sprengstoff und Material zur Herstellung von Bomben sicher.

Die ETA hatte im Januar eine «dauerhafte Waffenruhe» erklärt. Seither wurden in Spanien und Frankreich rund 30 mutmaßliche Mitglieder der Organisation festgenommen. Ziel der ETA ist die Schaffung eines unabhängigen Baskenstaates. Seit ihrer Gründung vor rund 50 Jahren hat sie fast 850 Menschen getötet.