Moskau drängt Teheran zu Atomgesprächen

Die iranische Führung müsse in der Frage der Urananreicherung sowohl mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA als auch mit der «Sechsergruppe» zusammenarbeiten, sagte der Chef des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, am Dienstag bei einem Besuch in Teheran. Die Sechsergruppe umfasst die fünf Ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und Deutschland.

" class="infobox_img" />Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi. (Foto: AP)

Nach einem Treffen mit dem iranischen Außenminister Ali-Akbar Salehi sagte Patruschew laut der Agentur Interfax, das Echo auf die russischen Vorschläge sei positiv. Salehi wurde am Mittwoch in Moskau erwartet. Russland hatte kürzlich vorgeschlagen, die Sanktionen gegen den Iran im Gegenzug zu Zugeständnissen Teherans schrittweise zu lockern.

Friedliche Nutzung von Atomenergie

Patruschew kam in Teheran auch mit seinem iranischen Amtskollegen Said Dschalili zusammen. Anschließend sagte Dschalili, der russische Vorschlag könnte «den Boden für die Wiederaufnahme von Gesprächen über die internationale Zusammenarbeit insbesondere mit Blick auf die friedliche Nutzung der Atomtechnik bereiten». Der Westen unterstellt Teheran, mit seinem Atomkraftprogramm in Wirklichkeit nach Kernwaffen zu streben. Ein Sprecher des russischen Außenministeriums sagte in Moskau, die Annäherungsversuche des Westens an den Iran seien in der Atomfrage bisher erfolglos geblieben.

Patruschew wollte am Abend noch Präsident Mahmud Ahmadinedschad treffen. Bei seinen Gesprächen ging es auch um einen Ausbau der Zusammenarbeit Teherans mit Moskau. Als Beispiele nannte Patruschew den Gas- und Ölsektor. Zudem sprach er sich für eine rechtliche Klärung der Ansprüche auf die Energievorräte im Kaspischen Meer aus. Die Anrainer versuchen seit Jahren eine Annäherung in dieser Frage, um mit der Förderung von Öl und Gas zu beginnen.