In allen neun Wahlkreisen im Mosel-Département sind die Macronisten in den zweiten Wahlgang gelangt. Mit einer Ausnahme belegen sie einen ersten Platz im ersten Wahlgang. Florian Philippot, Chefideologe des rechtsradikalen Front National, liegt in seinem Wahlkreis an der deutsch-französischen Grenze in Forbach an der Spitze und hat gute Chancen, am kommenden Sonntag gewählt zu werden.
Nicht mehr angetreten ist der über 70-jährige Patriarch der Republikaner, Denis Jacquat, in Metz. In seinem Wahlkreis steht nun ein Macronist als Sieger des ersten Wahlgangs in der Stichwahl gegen den ewigen Stellvertreter von Jacquat. Zu den Köpfen, die den ersten Wahlgang nicht überstanden haben, gehört auch jener der Metzer Abgeordneten Aurélie Filippetti. Sie hatte sich auf der linken Seite der Sozialisten positioniert und gehörte zu den Gegnerinnen der eigenen Regierung.
«Das kann nicht sein»
Zu den großen Köpfen der Sozialisten und der Regierung der vergangenen fünf Jahre gehörte Christian Eckert, der den Sprung in die Stichwahl nicht schaffte. Eckert war Staatssekretär für Finanzen.
«Es reichte, Sozialist zu sein, um keine Chance zu haben und nach unten gezogen zu werden», sagte der Metzer Politologe Philippe Poirier. Die Sozialisten im Mosel-Département erreichten in der Regel zwischen fünf und sechs Prozent der Stimmen und endeten abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.
Der Präsident des Départements, Patrick Weiten, der sich nicht wieder zur Wahl stellte, zeigte sich erschüttert, dass im Wahlkreis von Thionville der Front National in die Stichwahl am kommenden Sonntag geraten war. Er wolle, sagte Weiten, dort, wo der Front National in die Stichwahl gekommen ist, in der kommenden Woche verstärkt in den Wahlkampf eintreten. «Es kann nicht sein, dass das Mosel-Département in der Nationalversammlung von einem Kandidaten des Front National vertreten wird», sagte er.
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