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Mit der «Kleinen» auf Tour

Mit der «Kleinen» auf Tour
(dpa)

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In der französischen Affäre um Zuhälterei sind nun peinliche Kurznachrichten vom ehemaligen Chef des IWF, Dominique Strauss-Kahn, aufgetaucht.

Nach einer Veröffentlichung der
Tageszeitung «Libération» soll Strauss-Kahn in unzähligen SMS auf das von der Polizei konfiszierte Handy eines Freundes und Geschäftsmannes Abende mit Prostituierten organisiert und
eingefordert haben.

So soll es in einer Nachricht heißen, er werde mit einer «Kleinen» eine Tour durch die Bars von Wien unternehmen, in einer anderen berichtet er von einer
Champagner-Flasche, die «sie» um 2 Uhr morgens bestellt hätten und die ein Vermögen gekostet habe.

Ein Fräulein

2009 soll Strauss-Kahn am Abend vor einem Treffen mit dem damaligen österreichischen Finanzministers Josef Pröll mit einer Prostituierten zusammen gewesen sei. Diese habe für einen Geschäftsmann gearbeitet, gegen den die französische Polizei wegen Zuhälterei ermittelt. Dies berichtete das Nachrichtenmagazin «profil» am Donnerstag.

Als Beleg führte das Magazin mehrere SMS an, die Strauss-Kahn an den Geschäftsmann geschickt habe. In einer heißt es: «Ich nehme eine Kleine mit in die Clubs von Wien am Donnerstag, 14. Mai. Möchtest Du mit einem Fräulein kommen?» Laut französischem Recht ist es zwar nicht verboten, die Dienste einer Prostituierten in Anspruch zu nehmen, jedoch ist es rechtswidrig, diese zu vermitteln.

Gekaufter Sex

Auch im französischen Skandal um Zuhälterei in Luxushotels untersucht die Polizei Telefonkontakte Strauss-Kahns. Die Polizei stellte das Handy eines Geschäftsmannes sicher, der das Telefon offenbar bei einem Abend im Februar 2011 mit Strauss-Kahn und Prostituierten verloren hatte. Strauss-Kahn habe es aufgesammelt und erst Monate später bei einem weiteren Abend mit gekauftem Sex in New York dem Besitzer zurück gegeben.

Über dieses Telefon seien die verbotenen Treffen mit Call-Girls vereinbart worden. Die Affäre erschüttert seit mehreren Wochen das politische Milieu in Frankreich. Die Ermittler vermuten, in mehreren Luxus-Hotels in Lille und auch Paris seien über Jahre Call-Girls an prominente Gäste vermittelt worden sein.