Montag29. Dezember 2025

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Michelle Martin in Knokke beim Edelfriseur

Michelle Martin in Knokke beim Edelfriseur

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Sie kam vom Knast ins Kloster und ging nun gar zum Friseur im edlen Seebad Knokke. Dieser Haarschnitt einer 52-Jährigen mit anschließendem Restaurantbesuch regt viele Belgier auf.

Mit einem Friseurbesuch im belgischen Seebad Knokke hat die Ex-Frau und Komplizin des Mädchenmörders Marc Dutroux breite Empörung ausgelöst. Michelle Martin (52) ließ sich in dem Nobelbadeort bei einem Edelfriseur für 80 Euro die Haare schneiden und besuchte danach ein Restaurant, berichteten mehrere belgische Medien am Donnerstag. Die als Mittäterin des Kinderschänders Dutroux verurteilte Frau hatte das Gefängnis erst im August nach 16 Jahren vorzeitig verlassen.

Der Preis sei allein für den Schnitt angefallen – ohne Föhnen und ohne Färben, berichtete die Zeitung «Het Laatste Nieuws». Der Ausflug steht in krassem Gegensatz zu dem kargen Leben, das Martin eigentlich in einem Kloster in Malonne bei Namur führen soll. Ihren Antrag auf vorzeitige Haftentlassung hatte Martin damit begründet, in der Haft zu Gott gefunden zu haben. Die 52-Jährige, die den Familien der Opfer niemals eine Entschädigung gezahlt hat, muss zahlreiche Auflagen einhalten und im Kloster 20 Stunden pro Woche arbeiten. Sie gilt als «meistgehasste Frau Belgiens», weil sie in den 90er Jahren im Kerker ihres Mannes mehrere Mädchen verhungern ließ.

Der Bürgermeister von Knokke, Léopold Lippens, sagte der belgischen Nachrichtenagentur Belga, Martin solle im Kloster bleiben: «Michelle Martin ist in Knokke nicht willkommen.» Er sei schockiert und verärgert, weil die Behörden und die örtliche Polizei über den Ausflug der entlassenen Gefangenen nicht informiert wurden. In dem Friseursalon hatten Angestellte und Kunden Martin erkannt. Laut «Het Laatste Nieuws» war Martin mit zwei Bodyguards und einer Begleiterin unterwegs. Hinterher sei die Begleiterin mit zwei Flaschen Wein ins Geschäft zurückgekommen, um sich zu bedanken.