Headlines

Merkwürdiger Investor

Merkwürdiger Investor
(Reuters/Ralph Orlowski)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Fragezeichen ranken sich um den Käufer des Flughafens Hahn. Die Prüfungsgesellschaft KPMG, die auch in Luxemburg eine Dependance betreibt, hält Ergebnisse der Expertise zurück.

Die «Shanghai Yiqian Trading Company» (SYT) tritt als Investor mit Erfahrung in Logistik und Luftfahrt auf. Immer wieder waren Zweifel an der Seriösität des Investors des Hunsrück-Flughafens, der vor allem von Billigflieger Ryanair lebt, laut geworden.

Der «Hausbesuch» eines Reporters des Südwestfunks (SWR) scheint die Zweifel zu bestätigen. Er stattete SYT einen Hausbesuch im gepflegten Shanghaier Stadtteil Zhabei ab, wie der Sender berichtet.

Keine Telefonnummer, kein Handelsregistereintrag

Einen Eintrag im Handelsregister gibt es nicht, im Eingangsbereich des 21-stöckigen Bürogebäudes unter der angegebenen Adresse fand sich keinen Hinweis, ob es SYT wirklich gibt, wie der Sender weiter berichtet.

Erst im 17. Stockwerk bestätigen ihm dort arbeitende Personen, Mitarbeiter von SYT zu sein. Weitere Auskünfte gibt es nicht. Der Geschäftsraum wird in dem Bericht als schäbig und klein beschrieben. Auf dem Boden: geöffnete Pappkartons mit Drogerieartikeln, aber im ganzen Raum kein Hinweis darauf, dass das Unternehmen sich mit Logistik oder Luftfahrt befasst.

In der Szene nicht bekannt

Hinzu kommt, dass über die Investmentgesellschaft «Shanghai Guo Qing Investment Company», die hinter SYT steht, in der Shanghaier Wirtschaftswelt wenig bekannt ist. Der Hauptanteilseigner Zhu Qing findet sich nicht im Internet, heisst es in dem Bericht weiter.

Vor dem Verkauf war eine Expertise der Wirtschaftsprüfer von KPMG eingeholt worden. Das Unternehmen hält laut SWR Informatinen zurück mit dem Verweis auf die Vertraulichkeit des Gutachtens. Mitglieder des rheinland-pfälzischen Landtags sollen jetzt aber Einblick bekommen. Das Land will den Flughafen bis 2024 mit weiteren rund 70 Millionen Euro fördern.