Donnerstag18. Dezember 2025

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Massengrab mit mehr als 1.000 Toten gefunden

Massengrab mit mehr als 1.000 Toten gefunden
(Reuters)

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Die libyschen Behörden haben bei der Aufarbeitung des Gaddafi-Regimes einen grausigen Fund gemacht: In der Nähe eines Gefängnisses in Tripolis fanden sie die sterblichen Überreste von 1.270 Häftlingen.

Das teilte am Sonntag der Leiter des Ausschusses der neuen Regierung zur Suche nach Opfern der Herrschaft Muammar Gaddafis, Ibrahim Abu Sahima, am Sonntag mit. Das Massengrab sei bereits vor zwei Wochen entdeckt worden, nachdem Aussagen von gefangen genommen Mitgliedern des Gaddafi-Regimes und von Zeugen ausgewertet worden waren.

In dem Gefängnis Abu Salim hatte es am 26. Juni 1996 ein Massaker gegeben, nachdem Häftlinge gegen die Haftbedingungen protestiert hatten. Sahima sagte, der Übergangsrat werde um internationale Hilfe bei der Identifizierung der Toten bitten.

Gefechte um Sirte

Die Milizen des Übergangsrates sind am Wochenende erstmals in die Innenstadt von Sirte vorgedrungen, eine der letzten Hochburgen der Getreuen des gestürzten Diktators Muammar al-Gaddafi. Dort hätten sie sich schwere Gefechte mit den Gaddafi-Truppen geliefert, um sich dann wieder «taktisch» zurückzuziehen, berichteten arabische Fernsehsender am Sonntag. Die Milizen belagern die Mittelmeerstadt 410 Kilometer östlich von Tripolis, in der Gaddafi geboren wurde, seit mehr als drei Wochen.

Den Vorstößen nach Sirte waren am Samstag verstärkte Artillerienangriffe der vormaligen Rebellen auf die Gaddafi-Stellungen in der Stadt vorausgegangen. Kampfflugzeuge der Nato zerstörten nach Angaben des Bündnisses ein Munitionslager, eine Flugabwehrkanone, eine Kommandozentrale und zwei bewaffnete Fahrzeuge der Gaddafi-Truppen. Sirte und Bani Walid sind die letzten größeren Städte, in denen sich noch Pro-Gaddafi-Streitkräfte verschanzt halten.