Mit einem Überraschungsbesuch in Nordfrankreich ist die Rechtspopulistin Marine Le Pen ihren Stichwahl-Gegner Emmanuel Macron angegangen. Während Macron am Mittwoch in Amiens mit Gewerkschaftsvertretern einer von Schließung bedrohten Wäschetrockner-Fabrik sprach, besuchte sie Demonstranten an dem Standort. «Ich bin hier in der Mitte (…) der Angestellten, die sich dieser wilden Globalisierung widersetzen», sagte Le Pen dem Sender BFMTV. Sie warf Macron «Geringschätzung» der Mitarbeiter vor. Macron wurde bei dem Auftritt in seiner Heimatstadt Amiens mit Pfiffen und Buhrufen empfangen.
Emmanuel #Macron pris à partie par des salariés de #Whirlpool d’Amiens pic.twitter.com/4737c3kqw6
— ? Isabelle (@ZabouF) 26. April 2017
Die Reise der Präsidentschaftskandidatin war zuvor nicht angekündigt worden. Macron kritisierte, Le Pen nutze den Sozialkonflikt politisch aus. Er kündigte nach dem Treffen an, gemeinsam mit den Gewerkschaftsvertretern zu der Fabrik zu fahren – dort traf er am Nachmittag ein. «Man muss die Dinge in dieser Reihenfolge machen», sagte Macron. Mit «Beschimpfungen und falschen Versprechungen» löse man kein einziges Problem des Landes. Es müsse ein Käufer für die Wäschetrockner-Fabrik gefunden werden.
Der US-Konzern Whirlpool hatte laut französischen Medienberichten im Januar angekündigt, seine Produktion in Amiens Mitte 2018 einzustellen und sie nach Polen zu verlagern. Le Pen und Macron konkurrieren am 7. Mai bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Frankreich.
– On dirait Hollande eh !
– Bah c’est un papier collé hein.#Whirlpool / #Macron pic.twitter.com/4Z0u4ylrab— Raphaël Badache (@R_Badache) 26. April 2017
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