Bei einer Bilanz von 11.200 Toten und 16.361 Vermissten wurden in Japan auch 174.367 Menschen in 2.000 Notlager einquartiert. Insgesamt 149.000 Gebäude und 2.200 Infrastruktur-Einrichtungen wie beispielsweise Brücken wurden zerstört. Nach Schätzungen der Croix Rouge Luxembourg entspricht dies 18 Millionen Tonnen an Abfällen, sprich 23 Jahren Hausmüll in Japan. Etwa 200.000 Haushalte haben keinen Strom, 652.000 kein fließendes Wasser.
Japanische Hilfsorganisationen
Spenden in Höhe von umgerechnet fast einer Milliarde Euro haben zwei große japanische Hilfsorganisationen für die von der Naturkatastrophe getroffenen Menschen gesammelt. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag. Die größte Einzelspende kam mit umgerechnet mehr als 83,5 Millionen Euro vom Präsidenten der Softbank, Masayoshi Son. Er will nach Mitteilung des Instituts auch sein gesamtes Gehalt zugunsten von Waisenkindern spenden, das er vom Geschäftsjahr 2011 an bis zu seinem Ausstieg verdient.Wie das Spendengeld der Hilfsorganisationen verteilt wird, sollen Ausschüsse festlegen, die von den Verwaltungen der betroffenen Präfekturen im Nordosten Japans bestimmt werden. Innenminister Yoshihiro Katayama kündigte dem Bericht zufolge beim Sender NHK an: «Auch wenn es nicht die Pflicht der Zentralregierung ist, zu entscheiden, wie die Gelder verteilt werden, möchten wir einige Richtlinien für eine schnelle Verteilung erlassen.»
Der Gouverneur der Präfektur Miyagi, Yoshihiro Murai, sagte NHK hingegen, es sei schwierig, das gespendete Geld in fairer Weise zu verteilen. Es sei unmöglich, den Schaden eines jeden Haushalts abschließend zu ermitteln. dpa
Angesichts dieser Zustände rufen luxemburgische NRO wie Croix Rouge oder Caritas die Bevölkerung zu Spenden auf. Die Croix Rouge hat bis zum 31. März rund 100.000 Euro an Spenden in Luxemburg sammelt können, welche in den nächsten Tagen an das japanische Rote Kreuz überwiesen werden. Weitere 150.000 Euro werden vom Staat Luxemburg für die Croix Rouge in Japan zur Verfügung gestellt, so Jean-Marc Le Coq vom Roten Kreuz gegenüber Tageblatt.lu. Unter dem Stichwort „séisme japon“ können Spenden Online oder per Überweisung an folgendes Postkonto gesendet werden: IBAN LU52 1111 0000 1111 0000.
Auch Caritas sammelt für Japan
Die Caritas ruft ebenfalls zu Spenden für Japan auf. Auch hier wird, wie beim Roten Kreuz vor allem der Wiederaufbau finanziert. Bislang sind 33.592 Euro an luxemburgischen Spenden für die Reparatur bzw. den Neubau eines komplett zerstörten Waisenhauses überwiesen worden, so Chris Kettmann vom Caritas Luxemburg gegenüber Tageblatt.lu. Das Geld würde dann an den lokalen Caritas-Verband vor Ort weitergeleitet werden.
In diesem Kinderheim in der Kleinstadt Ichinoseki, etwa 150 Kilometer vom defekten Atomreaktor Fukushima entfernt, haben alle 70 Kinder im Alter von zwei bis 18 Jahren das Erdbeben überlebt. Doch die Schäden am Gebäude seien enorm, die Heimkinder sind von einem Moment auf den anderen obdachlos geworden. Derzeit müssen alle Mädchen und Jungen in einer Sporthalle schlafen, berichtet Heimleiterin Caelina Mauer. „Wir lebten hier zunächst ohne Strom und Wasserversorgung. Es fehlt an Benzin und Heizöl – die Kinder frieren bei Temperaturen kalten Temperaturen“, so Kettmann. Spenden können auf das Postscheckkonto der Caritas LU34 1111 0000 2020 0000 unter dem Stichwort „Japan“ überwiesen werden.
Unicef Luxemburg und SOS Villages d´Enfants Monde rufen momentan noch nicht zu Spenden für Japan auf.
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