Eine Erklärung dafür, warum ein- und derselbe Anlass an so unterschiedlichen Daten gefeiert wird, und zwar weltweit, gibt es nicht. Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass die Initiatoren unterschiedlich sind. Der Muttertag, wie wir ihn heute feiern, hat seinen Ursprung in Amerika.
In Großbritannien fällt der Muttertag auf den vierten Fastensonntag. Ungarn, Portugal, Südafrika, Spanien begehen ihn am ersten Sonntag im Mai, Deutschland, Schweiz, Österreich, Australien, Belgien, Brasilien, Dänemark, Finnland, Italien, USA, Japan, Kanada, Neuseeland, Taiwan, Türkei am zweiten Sonntag im Mai. In großen Teilen Süd- und Mittelamerikas, Mexiko, Bahrain, Hongkong, Indien, Malaysia, Oman, Pakistan, Katar, Saudi-Arabien, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emirate fällt der Tag immer auf den 10. Mai, in Polen auf den 26. Mai. Frankreich und Schweden begehen ihn am letzten Sonntag im Mai, Norwegen am ersten Sonntag im Februar, Albanien am 8. März. Thailand lässt die Mütter am 12. August hochleben, Costa Rica am 15. August und Argentinien erst am zweiten Sonntag im Oktober.
(Quelle: www.helles-koepfchen.de)
Die Frauenrechtlerin Anna Jarvis gilt als offizielle Begründerin des Muttertags. Am 8. Mai 1914 erklärt der Kongress der Vereinigten Staaten den zweiten Sonntag im Mai offiziell zum Muttertag, der US-Präsident diesen Tag zum nationalen Feiertag. England zog im gleichen Jahr nach und ließ auch dort den „Mothering Day“ aufleben. 1917 folgte die Schweiz, 1918 Norwegen, 1919 Schweden, 1923 Deutschland und 1924 schließlich Österreich.
Eine Idee Napoleons
In Frankreich soll der Muttertag bereits auf eine Idee Napoleons im Jahr 1806 zurückgehen. Offensichtlich scheiterte er damit an seinen Beamten. Die Administration sah sich wegen der bevorstehenden Schlacht um Waterloo zu wichtigerem berufen als dazu, die Mütter zu ehren.
Es wird still um den Muttertag bis zum Juni 1906. Da soll es in der Region Isère zum ersten Mal zu Feierlichkeiten zu Ehren der Mütter gekommen sein.
Als Initiator gilt interessanterweise die „Brüderliche Union der Familienväter“. Am 16. Juni 1918 wurde in Lyon der erste „Muttertag“ gefeiert. Nach diesem Ereignis war der Gedanke eines Tages der Familienmüttern geboren.
Viele Franzosen sind jedoch nach wie vor der Auffassung, dass diese Tradition aus den USA kommt und keine originär französische Idee ist.
Rekordumsätze
Heute wird der Muttertag in Frankreich am letzten Sonntag im Mai gefeiert. In Deutschland wurde der Muttertag vom „Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber“ ins Leben gerufen. Offiziell eingeführt wurde er im Jahr 1923.
Der Werbegag zahlt sich bis heute aus. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) lagen die privaten Ausgaben 2011 in der Muttertagswoche für Schnittblumen oder Zimmerpflanzen bei rund 175 Millionen Euro. Die in Deutschland mehr oder weniger offen betriebene Kommerzialisierung hatte im Ursprungsland USA ein tragisches Nachspiel. Da sie den ursprünglichen Gedanken mehr und mehr bedroht sah, zog die Initiatorin des Tages vor Gericht. Jarvis wollte den Muttertag verbieten lassen. Sie verlor.
(Quellen: www.helles-koepfchen.de, www.elsass-netz.de und www.wikipedia.de)
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