Insgesamt mußte die Polizei mehr als 200.000 ausrücken. 30.530 wurden als Straftaten verzeichnet. Das geht aus den neuesten Statistiken der Polizei hervor. Sie wurden am Montag vorgestellt. Auf 100.000 Einwohner berechnet ging die Zahl der Delikte im Jahr 2010 von 6.483 auf 6.081 zurück – das nach einer Zunahme der Kriminalitätsrate in den vier Jahren zuvor.
Neue Gesetze
Innenminister Jean-Marie Halsdorf hat auf der Pressekonferenz für 2011 eine Novelle für das Polizeigesetz von 1999 angekündigt. Die Polizei verlangt seit längerem ein, an die Zeit angepasstes, Gesetz mit mehr Kompetenzen. Die Polizeiarbeit soll dadurch optimiert und noch effizienter Gestaltet werden, heißt es am Montag.
Besorgniserregend ist jedoch die Zunahme der Straftaten gegen Personen wie Körperverletzungen, Gewaltandrohung und Beleidigungen. Diese Art von Straftaten machten 2010 rund ein Fünftel aller Delikte aus. Stark rückläufig war hingegen die Zahl der Eigentumsdelikte (-543) hauptsächlich Diebstahl.
Steigende Gewaltbereitschaft
Allerdings gibt es Sorgenkinder in zwei Deliktsbereichen. Dazu gehört die stark ansteigende Jugendkriminalität sowie die Verbrechen in der Drogenszene. Als Beispiel nennt Polizeidirektor Romain Nettgen Hauseinbrüche. An jedem zweiten Einbruch sind Jugendliche beteiligt. so Nettgen. Bei Gewaltakten ist jeder achte Minderjährig. Inzwischen haben wir mehr minderjährige Täter als Opfer, beklagt der Polilzeidirektor. Sorgen macht der Polizei auch die sogenannte häusliche Gewalt. Hier wurden im vergangenen Jahr 589 Fälle registriert.
Auch die Dorgendelikte steigen. 2010 waren es insgesamt 2.574 registrierte Fälle. Das sind 342 mehr als 2009. Die Drogenbekämpfung läuft so hoch wie nie, betont Nettgen. 2010 wurden acht Tötungsdelikte festgestellt. Sie alle wurden aufgeklärt. Insgesamt wurden 49,2 Prozent der Straftaten 2010 aufgeklärt, so die Polizei am Montag. Damit lag die Aufklärungsquote um 3,1 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.
Autoritätskrise
Viel Aufwand wird auch in die grenzüberschreitenden Ermittlungen gegen «ausländische Täterbanden» gesteckt. Die Kooperationen mit Frankreich, Belgien und Deutschland sind vielleicht arbeitsintensiv, lohnen sich laut Polizei, in allen Bereichen. Hier wünscht man in Zukunft noch eine engere Zusammenarbeit.
Polizeidirektor Romain Nettgen spricht wegen der steigenen Gewaltbereitschaft von schweren Zeiten für die Polizei und einer «Autoritätskrise» in der Gesellschaft.
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