ESCH – Wieder einmal ein historischer Moment in der Stadt Esch, so oder so ähnlich beginnen in letzter Zeit die meisten Reden der Escher Gemeindeverantwortlichen um Lydia Mutsch und Henri Hinterscheid. Doch diesmal nicht, denn der Schöffenrat hat sich entschieden, diesen Satz aus seinem Sprachgebrauch zu streichen, vorerst.
In der Tat ist es jedoch ein Projekt, das Beachtung verdient und nicht alltäglich ist. Auf zirka 30 Hektar Fläche wird ein Wohnviertel errichtet, das 1.800 Personen in 900 Wohnungen beherbergen wird. Es werden Wohnungen, Einfamilienhäuser und Lofts errichtet.
Urbane Zone
„Das Wohnviertel soll ein Bindeglied zu Belval sein“, so Lydia Mutsch. Die „Nonnewisen“ sind die zweite urbane Zone, neben Belval, die in Esch entsteht. Auch hier sollen ein Supermarkt, eine Schule und vielleicht sogar ein Hotel das Gesamtbild abrunden. Ein Hotel ist besonders interessant, wenn man die künftige Anziehungskraft von Belval berücksichtigt.
Beim Projekt wurde dann auch Wert auf die Begrünung des Viertels gelegt. 40 Prozent des Areals sind nämlich begrünt und 60 Prozent bebaut.
Damit keine Monotonie herrscht, sorgen verschiedene Baumeister für die architektonische Vielfalt. Das Gesamtprojekt wird vom renommierten niederländischen Architektenbüro Claus & Kaan geleitet. Die Projekte wurden von den Architekten Michel Petit und Arlette Schneiders durchgeführt. Die Landschaftsplanung hat BGSV, auch aus den Niederlanden, übernommen.
Hauptkriterien bei der Planung des Großprojektes waren eine nachhaltige Entwicklung, eine gute Anbindung an den öffentlichen Transport, energiesparende Bauweisen und die berühmte „mixité social“, um eine Ghettoisierung zu vermeiden.
Gute Zusammenarbeit![]()
Lydia Mutsch betonte, dass ein Projekt eines solchen Ausmaßes ohne die Zusammenarbeit mit dem Wohnungsbauministerium und dem „Fonds du logement“ nur schwer realisierbar gewesen wäre: „Die Zusammenarbeit mit dem Fonds war zwar teilweise schwierig, aber schlussendlich fruchtbar.“
Der Vorsitzende des „Fonds du logement“, Daniel Miltgen, begeistert vor allem die Tatsache, dass die Anwohner in ihrem Viertel wohnen, arbeiten und sich erholen können: „Wir haben Wohneinheiten für jeden Geldbeutel geschaffen. Neben den Appartements stehen zwölf Einfamilienhäuser zur Auswahl.“
Die Einheiten werden voraussichtlich zwischen 339.500 Euro und 438.500 Euro kosten. Dies ist aber nicht der Verkaufspreis, da das Projekt bezuschusst wird und somit die Preise wieder reduziert werden können.
Ein Teil der zur Verfügung stehenden Wohneinheiten kann jedoch auch gemietet werden.
Wohnungsbauminister Fernand Boden ging dann auch auf diese Problematik ein: „Das Ministerium wird 35 bis 40 Millionen zur Verfügung stellen, um die Kosten so weit wie möglich zu senken.“ Besonders gefiel ihm die Begrünung des Viertels.
Laut Lydia Mutsch ist das Projekt bereits auf ein massives Interesse in der Region gestoßen, so dass sich keine Sorgen über die Bevölkerung des Viertels gemacht werden müssen.
Zu Demaart
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