Der lothringische Präfekt hatte kürzlich ein diesbezügliches Dekret besiegelt. Die Naturschützer aus dem nahen Grenzland hatten sich dieser Zerstörung bereits mehrmals widersetzt und auf die einmalige Fauna und Flora aufmerksam gemacht. Durch das Dekret des Präfekten, so „Empreinte positive“ würden 80 verschiedene Arten Pflanzen und Tiere ihres Lebensraums beraubt. Ihrer Meinung nach wird der Bau der Verbindungsstrasse zwischen der A30 und Belval auch die bereits ausgewiesenen Schutzgebiete von Natura 2000 auf luxemburgischem Territorium in Mitleidenschaft ziehen und sprechen von einer „démarche irrespectueuse“ der Behörden. Zumal diese sich nicht an die Anweisungen des „Conseil scientifique régional du patrimoine lorrain (CRPN)“ halten, mit denen jeder feindliche Eingriff in die Natur vermeiden werden soll.
Der Bau der „Liaison Micheville“ schreitet indes mit großen Schritten voran. Der 735 Meter lange Tunnel unter Belval ist fast fertig. Jetzt fehlt nur noch die Genehmigung des Infrastrukturministeriums, dann werden die verbleibenden 100 Meter in Angriff genommen.
Baubeginn vor sechs Jahren
Im Rahmen der Schaffung von Esch-Belval hat die Abgeordnetenkammer 2006 angefangen eine Reihe von Gesetzen auf den Instanzenweg zu bringen, welche den Bau der „Liaison Micheville“ als Ziel haben. Baubeginn war im Juni 2006. Die zweispurige „Liaison Micheville“ soll, Esch/Alzette mit Frankreich verbinden. Das Projekt kostet 300 Millionen Euro.
In Frankreich liegen die meisten Genehmigungen sowie ein Finanzierungsplan ebenfalls schon vor. Der französische Teil der „Liaison Micheville“ könnte laut französischen Behörden im Laufe des Jahres 2013 fertig werden. Bedingung hierfür ist jedoch, dass die restlichen Grundstücksprobleme geklärt werden. Eine Studie über die Auswirkung der Autobahn auf die Artenvielfalt der Frösche und Schmetterlinge sei dabei, verwirklicht zu werden. Bleibt noch die Klage der Umweltverbände gegen den Abbau der ungenutzten Eisenbahnstrecke zwischen Fontoy und Audun-le-Tiche. In Frankreich erwartet man sich, dass bis Mai das Verwaltungsgericht in Straßburg ein Urteil gesprochen hat.
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