André Bauler, ein Abgeordneter der DP, wollte vom Finanzminister wissen wie hoch das Großherzogtum bei Finanzinstituten verschuldet ist. Aus der Antwort des Ministers geht hervor, dass der Staat Luxemburg insgesamt am 30.06.2016 mit 7,082 Milliarden Euro bei Banken und Inhaber von luxemburgischen Obligation in der Kreide stand.
Die Schulden sind alle in Euro, der gewichtete mittlere Zinssatz liegt bei 2,546 Prozent, so der Minister. Die durchschnittliche Dauer der Kredite beträgt sechs Jahre und 218 Tage. Der relativ hohe Zinssatz stammt noch aus Zeiten von vor der Krise, als die Zentralbank den Leitzins noch nicht auf null gesenkt hatte.
Für Kredite, die der Staat vor dem Jahr 2008 aufnahm bezahlt er zwischen vier und fünf Prozent Zinsen. Bei einer Sukuk-Anleihe nach Sharia-Recht aus dem Jahr 2014 werden nur 0,436 Prozent fällig. Da im islamischen Recht Zinsen verboten sind, bestehen die 0,436 Prozent aus der Verteilung von Gewinnen.
Obligationen hat der Staat nur an nationale und internationale institutionelle Investoren verkauft, «deren geographische Verteilung nicht bekannt ist», so der Minister. Weil Obligationen frei handelbar sind, ist nicht gewusst, wer genau diese Scheine momentan besitzt.
Der Minister informierte den Abgeordneten auch, wie hoch die jährlichen Tilgungsraten sind. Pro Jahr bezahlt Luxemburg den Gläubigern rund 200 Millionen Euro für die Zinsen, in diesem Jahr zusätzlich noch genau 400 Millionen Amortisierung.
Bei den Rating-Agenturen, die die Kreditwürdigkeit der Staaten und Unternehmen bewerten, bekommt das Großherzog immer nur die besten Noten. So schätzt die Rating Agentur Fitch die Kreditwürdigkeit Luxemburg mit der Bestnote AAA ein. «Luxemburg ist eine kleine, sehr reiche Wirtschaft», so Fitch. «Luxemburg übertrifft den Durchschnitt aller AAA-Staaten.»
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