An Allerheiligen des Jahres 2010 wurde das Opfer Camille K. leblos in seinem Anwesen vorgefunden. Er wurde brutal mit einer Axt mitten im Schlaf erschlagen. Vor Gericht stehen nun sein Adoptivsohn und damaliger Lebenspartner Pascal K. Dessen jetziger Partner Jérémy B. und ein gemeinsamer Bekannter Charles C. Gestern wurden weitere Zeugen vor Gericht gehört. Die Schwester und der Vater von Jérémy B. konnten es im Zeugenstand nicht glauben, dass letzterer eine solche Tat geplant habe. Falls er es nun doch gewesen sei, erklärten die Familienangehörigen, habe er dies sehr gut versteckt und niemandem oder nur einzelnen Personen davon erzählt. Jedoch erklärte die Schwester des Angeklagten, er habe im Jahr 2009 von der Ermordung des Opfers gesprochen.
Diese Aussage soll, so die Zeugin weiter, in einer großen Runde und anlässlich eines Abendessens gemacht worden sein. „Ich dachte allerdings dies sei ein Witz“, so die Schwester. Auch die Bitte von Pascal K. Medikamente zu besorgen, um das Opfer loszuwerden, wurde von der Zeugen, die von Beruf Krankenpflegerin ist, als Witz aufgefasst.
Zeugin belastet Jérémy B.
Die Zeugin verwickelte sich, auf die Fragen des Präsidenten der Kriminalkammer Prosper Klein immer wieder in Widersprüche. Der Richter erklärte der Zeugin erneut, warum Jérémy B. auf der Anklagebank sitzt. Prosper Klein erläuterte die Aussage von Pascal K. vor den Untersuchungsrichtern, die Jérémy B. stark belasteten. Pascal K. soll dort ausgesagt haben, dass sein Partner, also Jérémy B. jemanden anheuern wollte, um Camille K. eine Lektion zu verpassen. Pascal K. wusste also davon und hat niemanden davon abgehalten. Abschließend wollte die Zeugin jedoch nicht so richtig glauben, dass Jérémy B. für diese Tat verantwortlich sein könnte.
Es war dann am Mitbewohner von Charles C. vor die Richter zu treten. Dieser zeigte sich sehr überrascht, dass die Polizei anlässlich der Hausdurchsuchung eine Geldsumme von 4.500 Euro gefunden hatte, wobei Charles C. immer in Geldnot war. Laut den Ermittlern erhielt Charles C. das Geld von Jérémy B.
Auf die Frage des Richters, ob Charles C. die Wohnung in der Tatnacht verlassen hatte, wollte der Zeuge sich nicht festlegen. Der Mitbewohner erläuterte, dass Charles C. sehr abergläubisch sei, und es habe sich in der besagten Nacht um die Halloweennacht gehandelt. Deswegen wäre Charles C. wohl eher abgeneigt gewesen die Wohnung zu verlassen. „Es kann allerdings sein, dass Charles C. die Wohnung verlassen hat, ohne dass ich es bemerkt hätte“, so der Zeuge abschließend.
Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.
Zu Demaart
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