Das AKW in Cattenom zählt vier Reaktore mit einer Leistung von jeweils 1.300 Megawatt. Betreiber ist das französische Unternehmen EDF. Das Kraftwerk wurde Ende 1986 in Betrieb genommen. Etwa 1.200 Personen arbeiten im AKW von Cattenom.
In letzter Zeit und besonders nach dem Atomunfall in Fukushima mehren sich die Stimmen, welche die Abschlatung des AKWs fordern. Er sei zu alt, zu unsicher, wird moniert. Die Zahl der Vorfälle habe sich in den letzten Jahren dramatisch gemehrt, so besorgte Umweltorganisationen.
Betreiber muss mehr Sorgfalt walten lassen
In ihrem Jahresbericht stellt die französische Atomaufsicht (ASN) fest, dass global gesehen, die Lage «ziemlich zufriedenstellend» sei. Bei Cattenom habe man aber einen Rückgang festgestellt, was die Umweltbelastung und die Sicherheit betrifft, so die ASN. Die Aufsicht fordert von den Betreibern der Anlage weniger Laxismus. Standards seien nicht eingehalten worden. Die Anlage werde nicht hundert-prozentig beherrscht, so die Behörde.
Es gebe aber auch Grund zum Optimismus. Nach dem Besuch der Inspektuere sei jedes Mal das Wartungssystem verbessert worden. Die Arbeiten seien danach besser geplant und durchgeführt worden.
Bei den Notfällen sieht die Atomaufsicht kein großes Problem. Das notwendige Material, das Know-How und die Durchführung der Reparaturarbeiten seien gut. Unter anderem der Brandschutz sei erheblich verbessert worden.
Zu viel Kupfer
Bei den Emissionen bereiten der ASN vor allem die wiederholten Überschreitungen der Kupferwerte Sorgen. Aber im letzten Jahr seien jedoch auch Fortschritte erzielt worden, zum Beispiel bei der Abfallbeseitigung.
Die Arbeiter in Cattenom seien trotz allen Anstrengungen seitens des Betreibers noch ungenügend gegen die Strahlung geschützt, so die ASN in ihrem Bericht. Die 2013 eingeführten Verbesserungen müssten unbedingt dauerhaft gesichert werden. Unter anderem die sogenannte «radiologische Sauberkeit» der Räumlichkeiten müsse noch erhöht werden. Und auch bei Baustellen auf dem Areal bestehe ebenfalls noch Handlungsbedarf, warnt die Behörde.
Zuverlässige Subunternehmer
Verschiedene Arbeiten in Cattenom werden an spezialisierte Firmen ausgelagert. Hier sei alles im grünen Bereich, freut sich die ASN. Es wurden 2014 keine Probleme festgestellt.
Die AKWs Cattenom und Fessenheim (2 Reaktore mit einer Leistung von jeweils 900 Megawatt) werden von ASN-Inspekteuren der Division Straßburg unter die Lupe genommen. Fünfzehn Kontrolleure arbeiten in der Region für die ASN. Beide Atomanlagen wurden 2014 insgesamt 51-Mal kontrolliert. Im letzten Jahr wurden der Atom-Aufsicht in der Region 88 Zwischenfälle in Atomanlagen gemeldet.
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