„Wir wollen ein verantwortungsbewusstes Unternehmen sein, das an die Zukunft denkt“, so Jean Lucius, Geschäftsführer von Enovos. Das sei das Leitmotiv des Unternehmens, und da wolle man sich dran halten. Dass es zwei Jahre gedauert habe, ehe man sich für ein Projekt entschieden habe, liege daran, dass es dauerte, bis das Richtige gefunden war.
Das betreffende Projekt der staatlichen Forschungseinrichtung Henri Tudor hat eine Laufzeit von drei Jahren. Ziel der Forscher ist es, eine Formel zu finden, um gute Vorhersagen über das Strom-Produktionsvolumen der Solaranlagen in Luxemburg errechnen zu können. Zu diesem Zweck werden die Forscher das Land in kleine Regionen unterteilen. Mit den Vorhersagen über die Stärke der Sonne errechnen sie für ausgewählte Anlagen, wie viel Strom wohl produziert werden wird. Später werden Messanlagen an den ausgewählten Solaranlagen angebracht, und die Vorhersagen werden mit der Realität verglichen. Am Schluss soll eine Formel erarbeitet werden, die das bestehende Modell der Vorhersagen verbessert.
Da das Volumen der Stromproduktion in Zukunft deutlich stärker schwanken wird als heute – weder Sonne noch Wind können für ein stabiles Produktionsvolumen sorgen – sei es wichtig, mit guten Vorhersagen arbeiten zu können. Das spielt auch wirtschaftlich eine Rolle: In den Zeiten, wo nur relativ wenig Strom produziert wird, steigt der Preis für die Energie an.
Preisverleihung für Ingenieur-Studenten
Es handelt sich nicht bloß um wissenschaftliche Grundlagenforschung, so Lucius. In einigen Jahren hoffe man, praktischen Nutzen für die Luxemburger Volkswirtschaft ziehen zu können. Insgesamt lässt sich Enovos dieses Projekt 300.000 Euro kosten.
Die Enovos Stiftung unterstützt jedoch nicht nur die Forschung im Bereich Energie. Unterstützt werden zudem Projekte im sozialen Bereich, etwa die Fondatioun Kriibskrank Kanner oder die Special Olympics Luxembourg. Daneben vergibt Enovos Preise (2.500 Euro pro Kopf) an Luxemburger Ingenieur-Studenten. Ziel ist es, diesen Studiengang, der für die zukünftige Entwicklung eines jeden Landes wichtig ist, aufzuwerten. Am 17. November soll die erste Preisverleihung stattfinden. Zudem läuft der „fonds nova naturstroum“, der Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien unterstützt, unter dem Dach der Enovos-Stiftung. Das jährliche Budget der Stiftung beträgt 330.000 Euro.
Die Stiftung von Enovos ist bei der „Fondation de Luxemburg“ beherbergt. Diese Dachinstitution für Stiftungen wurde im Jahr 2008 gegründet, um die Philanthropie in Luxemburg zu fördern. Sie übernimmt eine Art Vermittlerrolle zwischen potentiellen Geldgebern und Projekten, für die Geld benötigt wird. Mit dem bisherigen Resultat ist Tonika Hirdman, Direktorin der Institution, ganz zufrieden. Innerhalb von nur wenigen Jahren „beherbergen wir heute 26 Stiftungen mit einem Geldvolumen von über 70 Millionen Euro.“
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