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Riesenandrang am Morgen

Riesenandrang am Morgen
(Editpress)

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24.000 Franzosen sind in Luxemburg auf den Wahllisten eingeschrieben. Am Morgen herrschte riesiger Andrang in den 17 Wahlbüros, die für die „Expats“ im Lycée Vauban eingerichtet waren.

Wahrscheinlich ist das Lycée Vauban das einzige Gymnasium in Luxemburg, wo es alle fünf Jahre an einem Sonntag zu solchem Andrang kommt – und das im Bereich der Erwachsenenbildung. Die meisten der Menschen, die sich gegen 11 Uhr in langen Schlangen in den Gängen drängen, haben die Schulzeit längst hinter sich oder sind noch zu klein, um ein Lyzeum oder College zu besuchen. Das entspricht mindestens dem, was Medien aktuell auch aus Frankreich berichten: stabile Wahlbeteiligung.

Eine zu geringe Beteiligung am Urnengang ist also nicht in Sicht bei der Wahl, die fast wie eine Schicksalswahl für das Land wirkt. Die Gründe erklären sich einfach: „Gewachsene Zahl an in Luxemburg lebenden Franzosen und hohe Mobilisation für die Wahl“, sagt eine Frau, die entnervt über eine halbe Stunde anstehen musste, bis sie endlich ihr Kreuzchen machen konnte. 24.000 Franzosen hatten sich bis 31. Dezember 2016 in die Wahllisten eingetragen. „Das entspricht dem Zustand des Landes “, schimpft drinnen ein älterer Herr über das Gewusel und Schlangestehen so kurz vor einem fast zum „Patrimoine“ erhobenen Brauch. Der Sonntag gehört der Familie und wer es sich leisten kann, isst auswärts „en famille“.

Sie durften hinein. Für Journalisten hieß es vom Präsidenten aller Wahlbüros und Botschafter Frankreichs, Guy Yelda: „Kein Kommentar, keine Interviews, keine Fotos. Verlassen Sie das Wahllokal.“ Kein Wunder, dass viele junge Franzosen sich mehr Transparenz in der Politik wünschen. Mit einem Wahlergebnis aus Luxemburg ist übrigens erst Montagmorgen zu rechnen, wie Yelda als einziges Statement verkündete, bevor er die Journalisten nach draußen begleitete.