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Problematische Reform und zu kurze Beihilfen

Problematische Reform und zu kurze Beihilfen
(Ifinzi)

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Am Samstag drehte sich alles um Hochschulpolitik. Und da ist noch lange nicht alles im Lot. Nachholbedarf gibt es u.a. noch bei den Studienbeihilfen.

Hoher Besuch bei den Studenten am Samstagmorgen. Marc Hansen, Staatssekretär für Hochschulpolitik, kam nach Trier, um im Rahmen der REEL, der jährlichen Tagung der luxemburgischen Studenten, über die kürzliche Beihilfenreform zu diskutieren.

Mittlerweile ist die finanzielle Unterstützung in drei verschiedene Komponenten unterteilt. Die Basisbeihilfe darf jeder Student einfordern, die sogenannte „Bourse de mobilité“ soll Studenten unterstützen, die sich für ein Studium im Ausland entschieden haben, und die dritte Beihilfe, die „Bourse sociale“, steht Studenten zur Verfügung aus finanziell benachteiligten Familien.

Forderung nach genügend Wohnungen

Die Studentenvertretung ACEL fand an der Basisbeihilfe, 2000 Euro pro Semester, nichts auszusetzen. Die „Bourse de mobilité“ sollte ihrer Meinung nach erhöht werden, vor allem sei aber wichtig, den Studenten in Luxemburg, die diese Hilfe nicht einfordern können, genügend billige Studentenwohnungen zur Verfügung zu stellen. Die „Bourse sociale“ sei dagegen viel zu niedrig. Betroffene Studenten müssten laut einer rezenten Studie immer noch neben dem Studium arbeiten, um über die Runden zu kommen.

Hansen griff verschiedene Besserungsvorschläge auf. So könne man darüber diskutieren, die Rückzahlung des Studentendarlehens, das neben den Beihilfen zur Verfügung steht, zu verlegen. Zwei Jahre nach dem Studium, beim obligatorischen Beginn der Rückzahlung, ist das Einkommen in den meisten Fällen noch zu niedrig und die finanzielle Belastung noch zu hoch, kritisierte die ACEL. In puncto Höhe der Beihilfen verwies er auf kommende Treffen zwischen dem Ministerium und der Studentenvertretung. Alex Donnersbach, Präsident der „CSJ Schüler und Studenten“, befand sich ebenfalls unter den Studenten. „Es ist gut, dass der Dialog zwischen Studenten und Politik überhaupt besteht“, erklärt er. „Der Staatssekretär hätte allerdings ruhig mehr von seiner persönlichen Meinung einfließen lassen können.“ Am Nachmittag fand eine Podiumsdiskussion über die Bologna-Reform statt. Neben Vertretern der Uni Trier haben auch eine Mitarbeiterin des luxemburgischen Schulministerium und der Abgeordnete Serge Wilmes (CSV) teilgenommen. Die Redner waren sich einig: Das neue Bologna-System, das eine Standardisierung der Studien in Bachelor und Master einführte, sei ein guter Ansatz, allerdings sei vieles nicht durchdacht worden und somit lückenhaft. Weiterhin wurde, so die Redner, das alte Diplomsystem in das neue Bachelor- und Masterkonzept gequetscht, ohne Anpassungen vorzunehmen. Durch eine kontinuierliche Entwicklung des Systems könnten diese Wogen allerdings geglättet werden.

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