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Neue Visionen für die historische Achse in Belval

Neue Visionen für die historische Achse in Belval

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Nachdem inzwischen ein Viertel der Gesamtfläche von Belval beplant und bebaut sowie rund die Hälfte der Infrastruktur auf dem Standort fertiggestellt ist, gilt es nun, die historische Achse von den Hochöfen über die Sinterbecken bis hin zu den Kaminen zukunftsfähig weiterzuentwickeln.

BELVAL – Bis Anfang Dezember dieses Jahres werden vier internationale Teams Entwürfe zur Weiterentwicklung dieser Achse erarbeiten, die mit mehreren Baufeldern, dem sogenannten „Central Square“, das Rückgrat von Belval bildet und die Hochofenterrasse mit dem Park und darüber hinaus mit den Wohnvierteln Belval-Nord und Belval-Süd verbindet. In diesem Bereich sind Büros, Wohnungen, Handel und Gastronomie vorgesehen.

Reminiszenzen an die frühere Stahlindustrie

Die beauftragten Teams bestehen jeweils aus Architekten, Freiraumplanern, Projektentwicklern, Verkehrs- und Energie-Experten sowie Soziologen. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die bislang im Masterplan definierten Grundprinzipien für diese Achse zu überprüfen, zu verfeinern und ein eigenes städtebauliches Profil für dieses Viertel herauszuarbeiten.
Dabei sollen sowohl der besondere Charakter des Standortes mit den Reminiszenzen an die frühere Stahlindustrie als auch wirtschaftliche Aspekte und aktuelle Entwicklungen im Immobilienmarkt berücksichtigt werden. „Belval steht vor neuen Herausforderungen. Der Standort ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen und entwickelt sich mehr und mehr zu einem ökonomischen Drehkreuz der Südregion. Will man den Standort weiterhin erfolgreich entwickeln, muss man immer wieder bislang getroffene Annahmen kritisch prüfen, gegebenenfalls anpassen oder vielleicht sogar durch neue Konzepte ersetzen.
Insbesondere vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und damit einhergehender Veränderungen im Immobilienmarkt gilt es hier, mit entsprechender Expertise frühzeitig die richtigen Weichen zu stellen“, so Vincent Delwiche, Direktor von Agora.
Aus den vier Entwürfen sollen am Schluss der oder die besten konzeptionellen und städtebaulich-strategischen Arbeiten ausgewählt werden, deren Aussagen und Grundprinzipien dann in die Masterplanung einfließen und zur Baufeld-Aktivierung und Vorbereitung der Vermarktung dienen sollen. Darüber hinaus sollen auf Grundlage der Entscheidung der Empfehlungskommission ein oder mehrere Teams mit weiteren Leistungen für Freianlagen sowie Qualitätssicherungsmaßnahmen im Rahmen von Investorenausschreibungen beauftragt werden.
Das Gutachterverfahren wird von einer Empfehlungskommission begleitet, der Fachleute aus den Bereichen Städtebau/Landschaftsarchitektur, Soziologie, Projektentwicklung und Verkehrsplanung, Vertreter des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung und Infrastruktur, die Bürgermeister der Stadt Esch/Alzette und der Gemeinde Sassenheim sowie Vertreter des Fonds Belval und von Agora angehören. Anhand einer offenen Vorschlagsliste wurden zunächst international erfahrene Teams angefragt und zur Teilnahme eingeladen. Insgesamt 14 Teams folgten dieser Aufforderung. In der ersten Sitzung der Empfehlungskommission Anfang Mai wurden dann schließlich die vier teilnehmenden Teams bestimmt. Sie werden bis Ende des Jahres insgesamt dreimal mit der Empfehlungskommission zusammentreffen, um ihre Ideen und Projekte zu präsentieren und mit der Empfehlungskommission zu diskutieren. Am vergangenen Mittwoch haben die Teams zum ersten Mal ihre Entwürfe vorgestellt.

Ständiger Austausch zwischen Beteiligten

„Im Vergleich zu klassischen, zum Teil anonym durchgeführten Wettbewerben sichert diese Vorgehensweise einen ständigen Austausch zwischen allen Beteiligten am Verfahren. So entsteht von Anfang an ein gemeinsam erarbeitetes Konzept, das auf einer breiten Basis steht, so Jörg Faltin vom Büro Faltin + Sattler Düsseldorf, das dieses Verfahren im Auftrag von Agora organisiert und moderiert.