Sechs Jahre Opposition seien genug, sagen „déi gréng“ aus der Gemeinde Sanem. Sie verhehlen nicht, dass sie zurück in den Schöffenrat wollen. 20 Jahre lang waren sie Juniorpartner. Von 1997 bis 2005 in einer CSV-geführten Koalition und ab dann bis 2017 an der Seite der LSAP.
Nach den letzten Wahlen war’s vorbei. Interne Streitigkeiten kosteten Stimmen und Macht. LSAP und CSV bildeten fortan die neue Koalition. Damit soll nach den nächsten Wahlen Schluss sein. „Mit einer starken Liste wollen wir Zukunft schaffen“, so das Spitzenkandidatenduo Fabienne Erpelding und Serge Faber. An der aktuellen Mehrheit im Rathaus haben sie einiges auszusetzen. Vor allem, dass die Gemeindekasse ziemlich leer und der Schuldenberg hoch sei.
Wie beim Landeskongress vor rund zwei Wochen angekündigt, sind „déi gréng“ überzeugt, die richtigen Ideen zu haben, um die Zukunft in den Gemeinden und im Land zu gestalten. In Sanem geht es dabei unter anderem um die Beruhigung und Reduzierung des Straßenverkehrs und um die Förderung der sanften Mobilität.
Ganz besonders das Fahrrad verdiene einen anderen Stellenwert in der Verkehrsplanung der Gemeinde, so Sektionspräsident Rob Rings. Um das zu erreichen, müssten neue, sichere und miteinander verbundene Radwege geschaffen werden. Vorzugsweise durch separate Wege, aber auch gut sichtbare auf dem bestehenden Straßengefüge. Mitunter sogar auf den Bürgersteigen, aber nur dort, wo diese breit genug sind und Fußgängern ausreichend Platz ließen.
Die am Mittwoch vorgestellte „Vëloskaart“ macht 21 konkrete Verbesserungsvorschläge, die kurz- und mittelfristig innerhalb einer Mandatsperiode umgesetzt werden könnten. Das Netz soll kommunal und interkommunal ausgebaut und gut beschildert werden sowie sichere Abstellmöglichkeiten bieten, bei Bushaltestellen und bei öffentlichen Gebäuden.
Sanfte Mobilität bedeutet für „déi gréng“ Sanem auch, dass, wo es nur geht, ein Maximum an Barrierefreiheit geschaffen wird. Dazu gehört z.B. die Brücke über der Eisenbahntrasse, welche eine wichtige Verbindung zwischen der rue de France, dem Parkplatz, dem Friedhof und der Schule Bieles-Post darstelle. Leider aber nicht unbedingt für Leute mit Kinderwagen, Rollstuhl- oder Fahrradfahrer.
„déi gréng“ setzen sich auch für eine Tempo-30-Zone ein. Zunächst einmal in den Ortszentren und in den Wohnstraßen der Gemeinde. Verbesserung des öffentlichen Transportes ist ein weiteres Stichwort. Das Streckennetz der TICE-Busse soll überprüft und beispielsweise durch andere Anbieter ergänzt werden. Es soll zudem über einen Citybus nachgedacht werden, der alle Ortschaften der Gemeinde miteinander verbindet, und das nicht nur bei festlichen Anlässen, so Serge Faber.
Das definitive Wahlprogramm soll im Mai vorgestellt werden. Mit unter anderem Ideen zur Förderung der lokalen Geschäftswelt und mehr Geselligkeit.
Die Kandidatenliste
Mit einer 17-köpfigen Liste, acht Frauen und neun Männer, stellen „déi gréng“ sich den Kommunalwahlen in Sanem. Neben dem Spitzenduo Serge Faber (53, aus Ehleringen) und Fabienne Erpelding (33, Zolver) treten an: Alain Cornély (67, Sanem), Jérôme Decker(43, Beles), Lynn Faber (22, Ehleringen), Stéphanie Hoeltgen (31, Beles), Michèle Hornick (37, Beles), Michel Luyindula (51, Beles), Anita Merovci (27, Zolver), David Rammella (27, Beles), Robert Rings (65, Beles), Pit Steinmetz (39, Sanem), Nelly Tessaro (70, Sanem), Christiane Theis (56, Zolver), Marc Wegener (51, Beles), Yann Wintersdorf (27, Beles) und Tamara Wolff (37, Sanem). Der Altersdurchschnitt liegt bei 44 Jahren. Die bisherige Gemeinderätin Chantal Faber-Huberty wird im Juni nicht mehr antreten.
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