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TrierNach Angriff auf Polizisten mit Flaschen und Besen: Prozess gegen elf Angeklagte startet

Trier / Nach Angriff auf Polizisten mit Flaschen und Besen: Prozess gegen elf Angeklagte startet
Scherben liegen am 17. Februar 2022 auf einem Parkplatz nach einem Polizeieinsatz an einer Disko.  Birgit Reichert/dpa

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Der gewalttätige Angriff auf Polizisten vor einer Diskothek in Trier hat im Februar bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt beginnt der Prozess gegen die mutmaßlichen Angreifer. Es sind elf.

Sie sollen mit Flaschen, Besen, Stielen und Schaufeln auf Polizisten im Einsatz geworfen haben. Auch ein Einkaufswagen und eine Holzpalette sollen in Richtung der Beamten geflogen sein. Gut neun Monate nach dem Angriff auf Polizisten vor einer Diskothek in Trier beginnt an diesem Mittwoch (9.00 Uhr) vor dem Landgericht der Prozess gegen die mutmaßlichen Angreifer.

Insgesamt zehn Männer und eine Frau müssen sich wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und teils wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Bei Anklageerhebung im Juli waren sie zwischen 16 und 42 Jahre alt.

Angefangen hatte alles mit einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen in der Disco. Mehrere Gäste wurden nach draußen verwiesen. Eine Polizeistreife kam, um den Fall aufzunehmen. Laut Staatsanwaltschaft folgte ein Einsatzwagen mit fünf Beamten. «Wegen der aufgeheizten Stimmung» hätten sich die Beamten zu einer Polizeikette formiert, um die Gruppe vom Betreten der Disco und einem Aufeinandertreffen mit dem Sicherheitsdienst abzuhalten.

Weitere fünf Beamte unterstützten. Das Geschehen sei eskaliert, als der angeklagte 42-Jährige vor Ort erschien. Der Mann habe einem Beamten einen Faustschlag versetzt, durch den dieser unter anderem eine Prellung im Bereich der Augenhöhle erlitt. Der Angriff sei mit Pfefferspray und Schlagstock abgewehrt worden.

Warnschüsse abgegeben

Im Anschluss bewarfen den Angaben zufolge acht Angeklagte im Alter von 16 bis 20 Jahren die Polizisten aus einer mittlerweile rund 40-köpfigen Gruppe heraus. Ein Beamter wurde demnach von einem Gegenstand am Arm getroffen. Erst als ein Polizist mit seiner Dienstwaffe zwei Warnschüsse in die Luft abgab, hörten die Angreifer auf und liefen davon. Zwei Verdächtige wurden vorübergehend festgenommen.

Nach früheren Angaben wurden fünf Polizisten bei dem nächtlichen Einsatz in der Nacht zum 17. Februar verletzt – zwei davon durch Pfefferspray der Polizei. Der 16 Jahre alte Angeklagte sitzt seit März in Untersuchungshaft. Gegen ihn bestehe der dringende Tatverdacht des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte sowie der gefährlichen Körperverletzung, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Zur Aufklärung hatte die Polizei eine Ermittlungsgruppe mit rund 100 Beamten eingesetzt. Politiker in Land und Bund hatten die Attacke scharf verurteilt – die Attacke sorgte für bundesweite Schlagzeilen. Für den Prozess sind Termine bis Ende Januar 2024 anberaumt.