Mittwoch31. Dezember 2025

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Maggy Nagel will neues Archiv-Gebäude bald

Maggy Nagel will neues Archiv-Gebäude bald

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Nach neun Monaten Instandsetzung, in denen der Standort des Archivs für Besucher geschlossen blieb, wurden am Donnerstag die renovierten Gebäude wieder für das Publikum geöffnet.

Bei dieser Gelegenheit versprach Kulturministerin Maggy Nagel, demnächst eine Entscheidung über den Standort für ein neues Gebäude treffen zu wollen.

«Hier drückt nicht der Schuh, hier drücken die Mauern», so Kulturministerin Maggy Nagel am Donnerstag anlässlich einer angenehm dezenten Feier zur Wiedereröffnung. Sie spielte damit auf die Tatsache an, dass trotz der Instandsetzung des Gebäudes auf dem hauptstädtischen Heilig-Geist-Plateau das Platzproblem des Nationalarchivs nicht gelöst werden konnte.

Belval oder Hauptstadt

Was auch nicht einfach ist, bei insgesamt 45 Regalkilometern (eine Archivareinheit) an Dokumentationsbeständen, die bislang an Luxemburger kollektiver Erinnerung im Archiv aufgelaufen sind.

Ein Pflaster zur Behandlung einer punktuellen Situation sei die Instandsetzung («mise en conformité»), so die Ministerin, die ankündigte, dass das Gesetzesprojekt für ein Luxemburger Archivgesetz so gut wie abgeschlossen sei und demnächst auf den Instanzenweg gehen wird. Bislang ist Luxemburg das einzige europäische Land ohne eine solche gesetzliche Grundlage.

Was den Bau eines neuen Gebäudes anbelangt, wollte die Ministerin nichts versprechen. Sie bedauere jedoch die aktuelle Situation, die es der ganzen Mannschaft des Archivs, die unter Josée Kirps wie eine Familie zusammenarbeite, nicht erlaube, ihre Aufgabe so anzugehen, wie sie es selber wünschte, um Luxemburgs Patrimonium bestens zu erhalten. Es sei bedauerlich, dass die vorige Regierung Juncker das Projekt eines neuen Gebäudes 2004 verworfen habe. Obwohl es bereits vom Regierungrat abgesegnet war, ein Gelände reserviert war und ein Kostenvoranschlag von 84,2 Millionen Euro vorlag.

Sie sei jetzt dabei, verschiedene eventuelle Standorte auf Herz und Nieren zu prüfen. Dies sowohl in Esch-Belval, wie 2004 vorgesehen, als auch in oder in der Nähe der Hauptstadt. Wenn alle Fakten vorliegen, werde sie eine Entscheidung treffen, so Maggy Nagel. Sie erinnerte daran, dass ein solches Gebäude im Regierungsprogramm festgehalten sei und die Regierung auch gewillt sei, dies umzusetzen.

Erleichtert und zufrieden

Gute Nachrichten demnach für Archiv-Direktorin Josée Kirps, die zuvor auf die viele Arbeit verwiesen hatte, die während der Umbauten angefallen sei. Zuerst habe man 2,5 Tonnen an Dokumenten und Mikrofilmen nach Bartringen umsiedeln müssen, wo zwei provisorische Leseräume eingerichtet wurden. Vor zwei Wochen wurden sie zurückgebracht. Vier Regalkilometer, die im Gebäude verbleiben, wurden mit 3.380 m2 Spezialfolie abgedichtet. 19.500 Meter Kabel wurden alleine bei den Elektrikerarbeiten neu verlegt, insgesamt habe man mit elf verschiedenen Handwerkssparten in Symbiose zusammengelebt, so die Direktorin, die sich bei allen Arbeitern ausdrücklich bedankte.

Parallel zu den Arbeiten im Archiv musste auch damit begonnen werden, 22 Regalkilometer aus dem Postgebäude am Bahnhof auszulagern, das abgerissen wird. Diskussion über eine neues Gebäude hin oder her, erst mal ist man erleichtert und zufrieden über die gelungene Umgestaltung, so die Direktorin.

Ein Streichkonzert von André Mergenthaler beschloss die Neueröffnung.