Über den Verkauf der Cargolux-Anteile an Qatar-Airwys gibt es gegensätzliche Informationen. Der Luxemburger Finanzminister Luc Frieden sagt, er habe die Gespräche zu Ende gebracht, die beide Airlines davor begonnen hatten. Der Radiosender 100,7 weiss aber aus gut informierten Kreisen, dass die Verhandlungen zwischen Cargolux und Qatar-Airways im Vorfeld gescheitert waren. Dennoch schloss Luc Frieden den Vertrag mit Katar ab.
Der Finanzminister hatte am Dienstag im 100,7-Interview zugegeben, dass er sich im Februar 2011 in Doha mit dem katarischen Regierungschef einigte, ein Drittel der Cargolux-Anteile an Qatar-Airways zu verkaufen.
Friedens Überraschung
Aus gut informierten Quellen ist dem Sender 100,7 jedoch bekannt, dass die Verhandlungen zwischen Cargolux und Qatar-Airways gescheitert waren. Danach hätte Cargolux Qatar Airways nicht mehr als potenziellen Partner gesehen. Aus diesem Grunde habe Frieden jeden mit seinem Doha-Abkommen überrascht.
Über die gescheiterten Verhandlungen habe er nichts gewusst, da er nicht Mitglied des Verwaltungsrates war, so Frieden. Dass Cargolux und Qatar-Airways nach dem Doha-Abkommen schnell zueinander finden mussten, dementiert der Finanzminister nicht. «Das wurde auch damals in der Regierung abgesprochen», so Frieden.
«Luxemburg braucht Kapital»
Das Cargolux-Dossier sei übrigens nicht an die Pläne vom Golfstaat gebunden gewesen, auf dem Luxemburger Finanzplatz aktiv zu werden. Als Finanzminister sei er aber überzeugt, dass Kapital aus der Golfregion und anderen Gebieten für die Luxemburger Wirtschaft nötig sei.
Dass der finanzkräftige katarische Staatsfonds sich eines Tages in Luxemburg niederlasse, hätte bislang, in seiner Anwesenheit, nie zur Debatte gestanden, so Luc Frieden.
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