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Lebenslange Haftstrafen gefordert

Lebenslange Haftstrafen gefordert

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Im sogenannten Hasseler Mordprozess war am Montag der letzte Verhandlungstag. Die Staatsanwaltschaft machte ihr Plädoyer - und fordert lebenslange Haftstrafen.

Ursprünglich waren nur drei Wochen für diesen Prozess vorgesehen. Jedoch stellte sich im Laufe des Prozesses heraus, dass drei Wochen nicht reichen würden. Eine zusätzliche Hürde in diesem Prozess war, dass eine Richterin am 1. November in den Mutterschaftsurlaub gehen sollte.
Um den Prozess wegen dem Mutterschaftsurlaub der Richterin nicht bis März aussetzten zu müssen, wurde entschieden, dass eine letzte Sitzung am 4. November stattfinden würde.

Am letzten Prozesstag am Montag wurde auf den Strafantrag der Vertreterin der Staatsanwaltschaft Martine Wodelet gewartet. Am 1. November 2010 wurde in der Rue Killebierg in Hassel der 69-jährige Camille K. leblos in seinem Bett aufgefunden. Er wurde auf brutalste Art und Weise mit einer Axt im Schlaf erschlagen. Neben der Leiche lag eine aufgeschlagene Bibel in der ein Messer stach. Zudem war die Inschrift „Pedofil“ in die Bibel geschrieben worden.

Auf der Anklagebank sitzen der Adoptivsohn und damalige Lebenspartner des Opfers Pascal K. sowie sein jetziger Partner Jérémy B. Diese beiden sollen den Mord in Auftrag gegeben haben. Ein weiterer Beschuldigter, Charles C. soll laut Anklageschrift den Mord ausgeführt haben. Alle drei Beschuldigten riskieren eine lebenslängliche Haftstrafe.

Keine DNA Spuren

Zu Beginn der Verhandlung am Montag ging die Vertreterin der Staatsanwaltschaft Martine Wodelet auf den Brief ein, der Pascal K. im Laufe des Prozesses an seine Familie geschickt hatte. In diesem Brief kritisierte Pascal K. das Verfahren und warf dem Gericht sowie den Ermittlern vor, den Prozess absichtlich in eine Richtung zu drücken. Martine Wodelet warnte den Beschuldigten, er solle in Zukunft solche Unterstellungen unterlassen.

Danach ging die Staatsanwältin erneut auf die Fakten ein. Sie unterstrich, dass am Tatort keinerlei Spuren und keine DNA gefunden wurden, was die Ermittlungen deutlich erschwerten. Anschließend erläuterte Martine Wodelet, dass Pascal K. nur am Geld und den Grundstücken des Opfers interessiert war. Er habe eindeutig ein Motiv gehabt, um Camille K. aus dem Weg zu schaffen. Mit Jérémy B. wollte er, laut Staatsanwaltschaft, ein neues Leben in Kanada beginnen. Auch Jérémy B. hatte Interesse daran, den Adoptivvater seines neuen Lebensgefährten zu eliminieren.

4.000 Euro Anzahlung

Am 10. August 2010 sei es zu Telefongesprächen zwischen Jérémy B., Pascal K. und Charles C. gekommen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Tat an dem Tag geplant wurde. Anschließend ging Martine Wodelet auf die zahlreichen Internetrecherchen ein, die von Charles C. gemacht wurden. Vor der Tat erkundigte er sich im Internet über Themen wie Handyortung, Axtmorde oder Waffen. Was die 4.000 Euro anbelangt, die Charles C. von Jérémy B. erhalten hat, vermutet die Staatsanwaltschaft, dass es sich um eine Anzahlung handelte.

Was die Strafen anbelangt, beantragte die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für die drei Beschuldigten.
Am 8. Januar werden die Richter das Urteil sprechen.