„Wir hatten bereits Gespräche sowohl mit der DP und den Piraten als auch mit der CSV. Am Donnerstag trifft sich unser Vorstand und ich werde vorschlagen, dass wir in Koalitionsverhandlungen mit der CSV treten. Aufgrund der Aussagen der anderen Parteien blieben ja auch nicht allzu viele Möglichkeiten“, sagte Romain Mertzig (LSAP) dem Tageblatt. „Wir sind nun von der CSV abhängig.“
Der Vorschlag des Spitzenkandidaten der Piraten, Marc Goergen, eine Dreierkoalition gegen die CSV zu bilden, erhielt sowohl von der DP als auch von „déi gréng“ eine Absage, was die theoretischen Möglichkeiten für eine Koalition eingeschränkt.
Die Frage, ob er Bürgermeister werden wolle, bejahte Mertzig zwar, aber „selbstverständlich will man das, aber man muss realistisch bleiben, wir sind nicht die stärkste Partei. Alles ist nun Verhandlungssache, und wir befinden uns nicht in einer ‚position de force’.“
Der Spitzenkandidat der CSV, Jean-Marie Halsdorf, sagte seinerseits, dass auch seine Partei zu einer Neuauflage der CSV/LSAP-Koalition bereit ist. „Ich habe schon vor den Wahlen gesagt, dass wir sowohl Erneuerung als auch Kontinuität wünschen. Beides können wir mit den Sozialisten haben. Darüber hinaus muss man auch bedenken, dass wir schon zwölf Jahre lang gut zusammenarbeiten.“
Die Gremien beider Parteien werden sich jetzt noch treffen, um Koalitionsgespräche abzusegnen. Am nächsten Montag treffen sich beide Parteien wieder, um laut Halsdorf „Nägel mit Köpfen zu machen“.
Eine CSV/LSAP-Koalition käme auf elf von 19 Sitzen: Die CSV verlor zwei ihrer acht Mandate, derweil die LSAP einen Sitz hinzugewann und nun über fünf verfügt. Großer Gewinner der Wahlen sind die Piraten, die ihre Sitzzahl von zwei auf vier verdoppeln konnten.
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