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Katar überholt Luxemburg

Katar überholt Luxemburg
(Stefan Osorio-König)

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Der Golfstaat Katar ist seit 2010 das reichste Land der Welt. Das geht aus einer Studie des US-Wirtschaftsmagazins Forbes hervor. Luxemburg wurde auf den zweiten Platz zurückgedrängt.

Die meisten Luxemburger wussten es wohl schon: Katar ist reicher als das Großherzogtum. Immerhin hat der Golfstaat die Luxemburger Banken BIL und KBL sowie eine Beteiligung an der Cargolux gekauft – und nicht umgekehrt.
Laut dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes erwirtschaftet der durchschnittliche Luxemburger (BIP pro Kopf) 81.000 US-Dollar im Jahr. In Katar hingegen liegt diese Summe bei 88.000 Dollar pro Kopf.

Vor allem dem Anstieg der Energiepreise hätten die 1,7 Millionen Katarer diese hohe Summe zu verdanken, so Forbes. Immerhin sitzt das Land auf den drittgrößten Gasreserven der Welt und hat viel Geld in seine Infrastruktur und seine Industrie investiert. Und das habe das kleine Land erreicht, ohne sich dabei zu übernehmen – so wie etwa Dubai.
Die Nummer drei unter den reichsten Ländern ist der dynamische asiatische Stadtstaat Singapur. Hier liege das BIP pro Kopf bei 56.700 Dollar, so das Magazin.

Reichtum an Rohstoffen

Ähnlich wie Katar basiere die Wirtschaft der meisten der 15 reichsten Länder jedoch auf einem Reichtum an Rohstoffen. Die energiereichen Staaten Norwegen und Brunei liegen somit auch auf Platz vier und fünf. Dahinter folgen die Vereinigten Arabischen Emirate, die USA, Hong Kong, die Schweiz und die Niederlande.

Drei afrikanische Länder sind laut dem Magazin Forbes die ärmsten Staaten der Welt: Burundi, Liberia und die Demokratische Republik Kongo, wo das BIP pro Kopf bei 400, 386 und 312 Dollar liegt.

Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen

Dass all diese Zahlen (BIP pro Kopf) mit Vorsicht zu genießen sind, ist bekannt. In Luxemburg beispielsweise werden die Zahlen durch die vielen Grenzgänger „verfälscht“. Das Produkt ihrer Arbeit wird zum Luxemburger BIP gezählt – die Summe ihrer Arbeit wird jedoch nur durch die Bewohner Luxemburgs geteilt. Somit sehen die Luxemburger in diesen Statistiken reicher aus, als sie eigentlich sind.

Auch Forbes sind diese statistischen Probleme bekannt, es handle aber trotzdem um die beste Methode, die es gebe, um einen Vergleich zwischen Ländern anzustellen, zitiert das Magazin einen Experten. Daneben unterstricht Forbes, dass diese Zahlen keine Aussage darüber machen, wie der Reichtum im Lande verteilt ist. In Katar beispielsweise sei der Wohlstand sehr ungleich verteilt, so das Magazin. Ein Großteil der Bevölkerung sei eigentlich sehr arm.