Luxemburg bekommt ein Institut für Zeitgeschichte: Das steht im aktuellen Regierungsprogramm, und im Regierungsrat vom 5. Juni 2015 wurde beschlossen, der Universität Luxemburg die Gründung eines „Institut d’histoire du temps présent“ (IHTP) vorzuschlagen.
Einer Bitte, welcher der „Conseil de gouvernance“ der Universität denn auch im Juli nachkam. Dieses Institut bedarf keines eigenen Gesetzes, es wird von der Uni im Rahmen des Universitätsgesetzes als dann drittes sog. „Centre interdisciplinaire“ gegründet und wird auch im Rahmen der Autonomie der Universität funktionieren.
Aus vier wird eins
In das IHTP integriert werden sollen bekanntlich die beiden „Centre de documentation et de recherche“ über die Resistenz sowie die Zwangsrekrutierung, das „Centre d’études et de recherches européennes Robert Schuman“ sowie das „Centre virtuel de la connaissance sur l’Europe“ (CVCE).
Letztgenanntes wurde per Gesetz gegründet, und wird nun per Gesetz zum 1. Juli 2016 abgeschafft. Besagte Gesetzesvorlage war am Montag in der zuständigen parlamentarischen Kommission Thema, eingeladen war der delegierte Hochschulminister Marc Hansen. Dieser konnte auf Nachfrage der Abgeordneten versichern, dass alle bisherigen CVCE-Mitarbeiter von der Universität übernommen werden würden, indem den bestehenden Arbeitsverträgen Rechnung getragen werden würde.
Eine weitere Frage betraf die Direktion dieses Instituts; hier nannte Marc Hansen als ungefähren Zeitrahmen einer Ernennung eines Direktors Mai oder Juni: „Aber darauf hat die Regierung ja keinen Einfluss, dies ist Sache der Universität. Meines Wissens nach ist sie dabei, die Ausschreibung des Postens vorzubereiten“, so Hansen auf Tageblatt-Nachfrage.
In der „Maison des sciences humaines“
Was die drei anderen Institute angeht, so ist das Robert-Schuman-Institut ebenfalls beim Hochschulministerium angesiedelt. Hier bedürfe es keines Gesetzes, so Hansen, der Integrationsprozess sei bereits im Gange und der Uni-Rektor interimistisch Direktor des Instituts.
Die beiden „Centre de documentation“ unterstehen derweil dem Staatsministerium; hier würde aber jeweils nur der Bereich „Recherche“ übernommen werden, so Hansen.
Was die Räumlichkeiten angeht, so wird das das Institut für Zeitgeschichte in der „Maison des sciences humaines“ auf dem Campus Esch-Belval untergebracht werden.
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