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Häusliche Gewalt gegen Ex-Frau

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LUXEMBURG – Am Dienstag fand vor dem Bezirksgericht Luxemburg ein Prozess statt, bei dem einem 63-jährigen Mann aus Esch/Alzette vorgeworfen wird, er hätte seine Frau bedroht und geschlagen.

Eingangs der Verhandlung sagte der Beschuldigte, dass er die Fakten teilweise abstreiten würde. Ein Polizist sagte vor dem Zeugenstand aus, dass die Ex-Frau des Angeklagten am 27. März 2011 eine Klage gegen ihren damaligen Mann eingereicht hatte. Es soll im Haushalt zu mehreren Auseinandersetzungen gekommen sein. «Sie sagte aus, dass ihr Mann sie so fest am Hals gepackt hätte, dass sie beinahe erstickt wäre. Es soll zu einem Streit wegen der gemeinsamen Firma gekommen sein», so der Polizist. Laut Zeugen, hatte die Frau sichtbare Verletzungen am Hals. Zudem soll sie regelmäßig das Opfer von häuslicher Gewalt gewesen sein.

«Habe mich nur gewehrt»

Der Polizist sagte auch, der Beschuldigte hätte bei der Vernehmung angegeben, er hätte sich am 27. März nur gewehrt. Doch die Frau schilderte, dass es auch am 12. Und 13. März zu Auseinandersetzungen gekommen sei. Davon wollte der Angeklagte allerdings nichts wissen. «Das Paar, war bis jetzt noch nicht bei der Polizei bekannt», betonte der Polizist abschließend.

Danach sagte die Ex-Frau aus. Es sei sehr oft zu Streitereien gekommen. «Er hat mich moralisch, physisch und sexuell bedroht und ausgenutzt», so die 59-jährige Frau. Zudem sagte sie, dass es ihr unmöglich war mit ihrem Mann zu reden, um die Situation zu klären. Sie soll auch herausgefunden haben, dass ihr Mann über längere Zeit Geld unterschlagen hat und seit mehreren Jahren eine andere Beziehung führt.

«Mein Ex-Mann ist einfach durchgedreht, wenn es nicht so gelaufen ist, wie er es wollte. Am 27. März hat er mich gewürgt. Ich fürchtete um mein Leben. Diese Auseinandersetzung brachte das Fass zum Überlaufen, deshalb ging ich zur Polizei. Ich dachte mir, dass ich etwas unternehmen musste, weil ich fürchtete ich würde ein weiteres Mal nicht überleben.», so die Frau.

Emotionale Stimmung

Immer wieder schilderte die Frau mit zitternder Stimme, wie sie die anderen Zwischenfälle erlebt hat. Bereits in den Jahren 2007 und 2008 soll der Angeklagte seine Frau geschlagen und terrorisiert haben. Sie schilderte des Weiteren, dass eine Ex-Angestellte ihrer Firma sagte, dass ihr Mann über Leichen gehen würde um sein Ziel zu erreichen.

Sie schilderte zudem, dass sie immer wider versucht hätte die Ehe zu retten, doch der Angeklagte habe ihr es nie gegönnt, wenn sie etwas Gutes tun wollte. Kurze Zeit nach dem 27. März wurde die Scheidung eingereicht. Noch heute hat die Frau Angst vor ihrem Ex Mann.

Sohn bestätig Streit

Danach ist der 26-jährige gemeinsame Sohn des Paares vor die Richterin getreten. Er bestätigte, dass es zu Auseinandersetzungen gekommen war. Es soll oft zum verbalen Schlagabtausch gekommen sein. Die Streitereien kamen allerdings des Öfteren von beiden Seiten, so der Sohn. Anschließend war es eine Freundin der Frau, die aussagte. Sie stellte am 12. März 2011 Verletzungen fest, hatte aber nichts von regelmäßiger häuslicher Gewalt gemerkt.

Der Angeklagte, der ehemalige Präsident des City Tourist Office aus Esch, stritt im Zeugenstand die Taten vom 12. und 13. März ab. Am 27. März soll es allerdings zu einem Zwischenfall gekommen sein. «Ich habe sie weggeschubst, das war vielleicht zu fest und es tut mir leid», so der Beschuldigte. In den vergangenen Jahren, so der Angeklagte, haben meine Frau und ich uns in der Beziehung nicht mehr so gut verstanden. «Ich war immer glücklich mit meiner Frau», sagte der Angeklagte. Zudem schilderte er, dass das Paar sich auch noch nach dem 27. März getroffen hat. Sein Rechtsanwalt Me Gross forderte den Freispruch für seinen Mandanten.

Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft, Stéphanie Neuen, forderte indes eine Haftstrafe von zwei Jahren mit Bewährung, sowie eine Geldstrafe. Das Urteil wird am 28. Juni gesprochen.