„Never change a winning team“ oder auch noch „In guten wie in schlechten Zeiten“ heißt es wohl dieser Tage in Strassen: Der Wahlgewinner CSV hält am Wahlverlierer LSAP als Partner fest. Die LSAP büßte 7,83 Prozent ihres Stimmenanteils und damit einen Sitz ein: 19,14 Prozent reichten nur noch für drei Mandate. Die CSV ging mit zwei weiteren Sitzen gestärkt aus den Wahlen hervor und verfügt nun über fünf Mandate. Bevorzugt werde trotzdem eine Weiterführung der bisherigen Koalition. Das sagte der amtierende Bürgermeister Nico Pundel auf Nachfrage hin. Bereits am Wahlabend hatte er auf die Frage nach einer eventuellen Zusammenarbeit mit dem liberalen Wahlgewinner gemeint, dass es nicht immer eine große Koalition sein müsse. Mit fünf Sitzen zog die DP gleichauf mit der CSV.
„Wir hatten bis jetzt mit der LSAP einen guten Partner, und Wahlen gewinnt man gemeinsam. Warum sollen wir die Zusammenarbeit nun ändern?“, so Pundel. Die Spitzenkandidatin der LSAP, Betty Welter-Gaul, war bis dato nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Bei der DP zieht man erwartungsgemäß eine ganz andere Schlussfolgerung aus dem Wahlresultat. „Unserer Ansicht nach ist die Botschaft des Wählers klar, das sollte respektiert werden. Wenn nun die beiden anderen Parteien anderer Meinung sind, kann man eben nichts machen“, sagte die hörbar enttäuschte Spitzenkandidatin der Liberalen, Martine Dieschburg-Nickels. „Wir haben angekündigt, dass wir in einer Koalition mitarbeiten wollen. Wir haben gute Oppositionsarbeit geleistet, mit dazu beigetragen, etliche Gemeindeprojekte zu verbessern. Man weiß, wie wir arbeiten und dass wir gut arbeiten, aber wir können nichts erzwingen.“
Obwohl rein rechnerisch auch eine DP-LSAP-„déi gréng“-Koalition möglich wäre, kommt eine solche für Dieschburg zum gegebenen Zeitpunkt nicht infrage. „Nein, das brauchen wir ja nicht.“ Weitere Kommentare wolle sie zurzeit nicht machen. „Man muss eben abwarten, was geschieht.“
Die vierte Partei im Gemeinderat, „déi gréng“, konnte zwar ihr Stimmenanteil um rund drei Prozent verbessern (von 13,6 auf 16,53 Prozent), doch für einen Sitzgewinn reichte dies nicht. Die DP hingegen konnte einen Sitz hinzugewinnen, obwohl ihr Stimmenanteil leicht von 33,48 auf 33,37 Prozent zurückging.
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