Die neue Präsidentin hat einiges vor in den nächsten zwei Jahren. Unter anderem soll bald schon der erste Mann Mitglied im Verein werden. Dies in Form einer Ehrenmitgliedschaft für einen Vorstandschef, der die Bedeutung von Frauen anerkennt. Jemand, der bereits eine Frau in seinem Verwaltungsrat hat oder sich um eine bemüht. Einen Namen wollte Mascherin noch nicht nennen.
„Wir sind keine Feministinnen“, sagt die neue Präsidentin. Dem Verein ginge es darum, dass Frauen und Männer zusammen arbeiten und nicht gegeneinander. „Frauen sind eine unterschätzte Resource“, sagt sie.
Seit sechs Jahren gibt es die FFCEL schon.
Der Verband zählt derzeit 150 Mitglieder, Tendenz steigend. Er bietet Frauen die Möglichkeit, einen Schritt aus dem Betrieb zu machen und wieder klarer zu sehen. Etwa beim monatlichen Frühstück mit Gastrednern, erklärt Mascherin.
Das neue Team will sich jedoch nicht mit den bisherigen Erfolgen begnügen. Der Verwaltungsrat soll bald von neun auf elf Frauen ausgebaut werden.
Er setzt sich zusammen aus Frauen aus Irland, Belgien Frankreich und Luxemburg. „Ein repräsentativer Querschnitt“, findet Mascherin. Nicht nur im Sinne von Nationalitäten, sondern auch im Sinne von Wirtschaftssektoren. Die Frauen kommen aus allen Bereichen vom Finanzsektor bis hin zum Braugewerbe.
Dass es nur zwei Luxemburgerinnen in dem neuen Vorstand sind, erklärt sich Vizepräsidentin Tizama Telou, eine der beiden, damit, dass in Luxemburg immer noch ein veraltetes Rollendenken präsent ist. Es gebe einfach weniger luxemburgische Unternehmensgründerinnen. Die Bauingenieurin selbst hat eine Firma im Baugewerbe gegründet. Das Ziel in den nächsten zwei Jahren sei es, die Sichtbarkeit ihres Vereines zu erhöhen, sagt Mascherin.
Eine Kinovorführung mit anschließender Diskussion und eine Vernissage mit Künstlerinnen in Luxemburg sind schon geplant.
Viel Arbeit neben dem Beruf
Die Unternehmenschefinnen arbeiten zudem stark mit anderen Vereinen zusammen. Etwa den „Jeunes entrepreneurs“, den „Femmes leaders“, aber auch dem Ministerium für Chancengleichheit und ihrem Pendant in Belgien.
Potenziellen Unternehmensgründerinnen bietet der Verein Unterstützung und eine Sondermitgliedschaft an. Darüber hinaus beschäftigt Mascherin die Suche nach Geldern. Der Verband ist auf ehrenamtliche Mithilfe und Sponsoren angewiesen.
Die Arbeit in der FFCEL sei nicht immer einfach, erklärt Telou. Die berufliche Tätigkeit einer Unternehmenschefin nehme viel Zeit in Anspruch, die sie dann nicht in den Verein investieren könnte.
Obwohl es die FFCEL schon seit 2004 gebe, habe sie noch immer keinen eigenen Sitz, erzählt sie. Derzeit sei sie Gast in den Räumen der Handelskammer.
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