Die Uhren werden dann nachts um zwei um eine Stunde auf drei Uhr vorgestellt. Obwohl der Nutzen umstritten ist, plädieren europäische Behörden weiter für die Zeitumstellung. Ein paar Fragen und Antworten dazu:
Wer hat überhaupt damit angefangen?
Als «Urvater» der Sommerzeit gilt der amerikanische Politiker, Autor und Erfinder Benjamin Franklin. Franklin kritisierte 1784 in einer Denkschrift über «die Kosten des Lichts» den hohen Verbrauch an Kerzen und forderte eine Zeitumstellung zur besseren Ausnutzung der natürlichen Helligkeit. Etwa 100 Jahre später versuchten erste Staaten eine Energieeinsparung durch Zeitumstellung.
Wird durch die Zeitumstellung wirklich Energie gespart?
«Die Sommerzeit ist keine Energiesparzeit», meinen Experten. So zeigen Studien, dass zwar an hellen Sommerabenden weniger Licht eingeschaltet, aber vor allem in den oftmals noch kalten Monaten März, April und Oktober wird morgens früher geheizt. Durch verändertes Freizeitverhalten am hellen Feierabend – zum Beispiel mehr Familienausflüge mit dem Auto – könne sogar mehr Energie verbraucht werden. Durch den verstärkten Einsatz von Energiesparlampen im Haushalt sinke der ohnehin geringe Lichtspareffekt weiter.
Welche Auswirkung hat die Uhrumstellung?
Studien von Wirtschaftsforschungsinstituten über die Auswirkungen der Sommerzeit in der Euro-Zone gibt es nicht. Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH-Allianz unter 1006 Menschen hat ergeben, dass fast die Hälfte der Befragten durch die Zeitumstellung Schlafprobleme hat. Einfluss auf die innere Uhr hat nach Einschätzung von Medizinern der Wechsel von Hell und Dunkel.
Wie funktioniert die Zeitumstellung technisch?
In Deutschland sendet das Signal für die Zeitübertragung die von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig programmierte Atomuhr. Wer auch in Luxemburg Funkuhren besitzt, muss deshalb nicht viel fummeln. Sie stellen sich automatisch um und bekommen das Signal dafür von einem Turm aus Südhessen, dem Sender DCF 77 in Mainflingen bei Frankfurt.
Gibt es durch die Umstellung mehr Umfälle?
Laut Studien gibt es am Montagmorgen nach den Zeitumstellungen von der Normalzeit auf die Sommerzeit mehr Verkehrsunfälle als an einem gewöhnlichen Montagmorgen.
Gibt es Länder, wo es keine Zeitumstellung gibt?
Ja, in Russland hat man beschlossen nicht mehr an der Uhr zu drehen, so dass künftig das ganze Jahr Sommerzeit herrscht. Das größte Land der Erde schaffte mit einer letzten Zeitumstellung die Winterzeit ab. Präsident Medwedew will Mensch und Tier damit Stress ersparen. Bei Begegnungen mit Reh und Co. sollten Autofahrer das Licht abblenden, bremsen und hupen. Nicht aber versuchen auszuweichen.
Steigende Gefahr von Wildunfällen?
Wenn am Wochenende die Uhren umgestellt werden, erhöht das auch die Gefahr von Autounfällen mit Wildtieren. Gerade während des früheren Berufsverkehrs zur Dämmerung seien viele Tiere auf Nahrungssuche, warnen Jagd-Experten. Autofahrer sollten deswegen besonders vorsichtig sein.
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