Mit ihrem 55-prozentigen Ausländeranteil ist die drittgrößte Stadt des Landes bereits jetzt sehr multikulturell. Das ehemalige Kulturhaus mitten im Zentrum von Oberkorn solle demnächst ein Heim für 40 bis 60 Flüchtlinge werden.
Der Standort profitiert von einer guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Auch die Nähe zu den Schulen solle den Flüchtlingskindern zugute kommen. „Aus dem Grund haben wir das Centre Noppeney ausgewählt. Die Lage ist ideal“, erklärte Differdingens Bürgermeister Roberto Traversini gegenüber dem Tageblatt. „Ende Februar sollen die ersten Migranten einziehen.
Das Innere des Centre Noppeney wurde angepasst, um künftig Flüchtlinge aufzunehmen. Der Eingangsbereich solle zu einem Gemeinschaftsraum werden. Die kleine Küche steht bereits. Hier sollen noch Stühle und Tische hin. Selbst gekocht wird aber wahrscheinlich nicht. Das OLAI, das Rote Kreuz oder die Caritas kümmern sich darum, so Traversini. Ebenfalls im Erdgeschoss ist das Verteilungszentrum. Hier können Spendenwillige ihre Sachen abgegeben. Der hohe Raum quillt jetzt noch mit Kisten und Kleiderständern über. 35 freiwillige Helfer halfen bei der Organisation. „Am Dienstag wurde ein Teil der Spenden von Flüchtlingen abgeholt, dadurch sind wir etwas entlastet worden“, erklärte der Bürgermeister.
Neue Sanitäranlagen
Im Obergeschoss befinden sich weitere Zimmer; manche Räume wurden durch Gipswände unterteilt um kleinere Zimmer zur Verfügung zu haben. „Wir wollen den Bewohnern mehr Privatsphäre bieten. In den Zimmern könnten bis zu vier Betten stehen. Das hängt aber davon ab, wie viele Familien schlussendlich hierhin kommen werden. Diese können wir nämlich jeweils in Einzelzimmern unterbringen“, so der Bürgermeister.
Der Keller wurde fast komplett umgebaut. Duschräume und eine Waschküche mit drei Waschmaschinen befinden sich im Untergeschoss. Es sollen noch Trockner folgen. „Die Arbeiten hier wurden in Rekordzeit fertiggestellt. Die Handwerker haben in diesen Keller binnen zwei Monaten Sanitäranlagen eingebaut. Eigentlich sollten schon Ende Dezember die ersten Flüchtlinge hierhin kommen, betonte Traversini.
Die Verwaltung sowie die laufenden Kosten für das Centre werde das OLAI übernehmen. Die Konvention mit dem OLAI laufe noch auf fünf Jahre. Außerdem werde noch an einem Neubauprojekt mit bis zu 130 Betten in der Nähe der rue de l’Hôpital gearbeitet. Hier sollen nicht nur Flüchtlinge eine Unterkunft finden, sondern auch andere Hilfsbedürftige, erklärte der Bürgermeister.
„Auch wenn es vielleicht Ängste geben wird. Ich kenne keine andere Alternative, als den Menschen zu helfen. Stacheldraht und Zäune sind keine Lösung“, fasste Traversini zusammen.
Zu Demaart
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