Denn am kommenden Mittwoch, den 4. Mai soll im Café Pirate in Esch-Lallingen die Gründung eines neuen Boxvereins in der Minettemetropole eingeleitet werden. Interessenten sind ab 20.00 Uhr willkommen.
Initiator des Projekts ist Boris Molitor, 38-jähriger „Educateur gradué“ aus Esch. „Die Idee habe ich schon länger. Es ist traurig, dass der Boxsport in der zweitgrößten Stadt des Landes nicht mehr stattfindet. Dabei ist es noch nicht allzu lange her, da gab es in Esch gleich zwei Vereine. Beide mit einer riesigen Tradition und einem großen Renommee. Also habe ich einen Aufruf über Facebook gestartet und nun kommt es am Mittwoch zur Versammlung, zu der jeder eingeladen ist, der Interesse an der Idee einer Gründung eines Escher Boxklubs hat“, so Molitor.
1994 ohne Verein
In der Tat zählte Esch bis zur Fusion 1990 zwei Boxvereine: Den am 21.12.21 gegründeten Boxing Club und dem am 25.1.31 ins Leben gerufenen CS Olympic. Vor allem der BC war in den Anfangszeiten ein Eckpfeiler des Luxemburger Boxens und Gründungsmitglied des nationalen Boxverbands FLB. Als Boxer versuchte sich beim BC unter anderem der spätere Bürgermeister Arthur Useldinger. Etwas im Schatten des Boxing Clubs stand oftmals der Olympic, dabei brachte der Klub ebenfalls einige exzellente Boxer hervor. Allen voran Jeng Serres, der später als Profi 43 Kämpfe bestreiten sollte. Oder Ray Cillien, 12 Jahre lang in nationalen Titelkämpfen ungeschlagen. Im Wechsel mit dem BC organisierte der CS Olympic in den 1960er- und 70e-Jahren Meetings mit hochkarätigen Profikämpfen. 1990 dann fusionierten Olympic und BC zum Boxing Club Olympic Esch. Die Probleme aber blieben, so dass der Verein 1994 aufgelöst wurde und Esch seitdem ohne Boxverein dasteht.
Das soll spätestens im Herbst vorbei sein. „Jetzt kommt erst einmal die Versammlung am Mittwoch, wo sich hoffentlich genügend Leute finden werden, die sich für den Verein engagieren wollen. Die Gemeinde hat ihre Unterstützung schon zugesagt, einige Trainer ihr Interesse bekundet“, sagt Boris Molitor. Und weiter: „Bis Ende Mai sollten die Statuten aufgestellt, eine Asbl. gegründet und der Antrag auf Aufnahme in den Boxverband gestellt sein. Idealerweise kann dann im Herbst zur neuen Saison mit dem Training begonnen werden. Geplant sind drei Trainingseinheiten pro Woche. Einen mobilen Ring gibt es jedenfalls noch in der Brill-Schule, dazu drei Sandsäcke.“
Soziale Komponente
Im Vordergrund steht dabei die soziale Komponente: „Besser, es wird im Ring geboxt als auf der Straße“, sagt der 38-jährige Molitor, „durch Boxen können Werte vermittelt werden, z.B. Respekt oder Selbstdisziplin. Es wäre schön, wenn in Zukunft in Esch Banker neben Müllmännern und Studenten Boxen trainieren können.“
Mehr zum neuen Boxklub erfahren Sie in der Printausgabe des Tageblatt (Donnerstag) sowie per E-Mail an [email protected].
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