In Frankreich wird seit etwa einem Jahr über den Ausbau der A31 zwischen Toul un der Luxemburger Grenze debattiert. Bisher aber ohne Resultat. Zum einen fehlen die Mittel, zum anderen am politischen Mut, heißt es. Die Kosten des Ausbaus wurden 2013 auf 1,1 bis 1,4 Milliarden Euro beziffert.
Zug als Alternative
Die öffentlichen Verkehrsmittel und Fahrgemeinschaften wurden bisher in Lothringen nicht ausreichend gefördert, meinen Kritiker. Die SNCF will jetzt aber die Anzahl der Züge zwischen der Region und Luxemburg erhöhen. Sie sollen ihre Kapazitäten 2016 von 2.600 auf 4.000 Reisende erhöhen. 2020 sollen dann bis zu 10.000 Pendler den Zug nehmen können. In Luxemburg arbeiten jeden Tag über 80.000 französische Grenzgänger. 2020 solen es 106.000 sein und 2030 sogar 135.000. (Tageblatt.lu)
Dabei wäre ein Ausbau dringend notwendig. Laut Vizepräsident des Wirtschafts- und Sozialrates der Region Lothringen, Jean Claude Thomas, wird die Autobahn pro Tag von 100.000 Autos befahren. Davon sind 8.000 bis 12. 000 Lastwagen. Jährlich benutzen 2,5 Millionen Laster die Strecke. In den vergangenen 15 Jahren hat es eine Steigerungsrate des Verkehrs von 30 Prozent gegeben. Im Norden von Thionville (Richtung Luxemburg) gibt es ein Plus von 52 Prozent. Der lokale Verkehr (Grenzgänger) liegt bei 60 Prozent. Der Transitverkehr bei 40 Prozent. Bei den Lastwagen überschreitet der Transitverkehr die 50 Prozent.
Auf die Prioritätenliste?
Die Zunahme des Schwerverkehrs war auch einer der Gründe, warum die die lothringischen Abgeordneten sich für die Einführung der inzwischen zu den Akten gelegten LKW-Maut ausgesprochen haben – aber vergebens. Die Regierung in Paris blockte ab.
In etwa fünf Monaten soll entschieden werden, ob die A31 von öffentlichem Interesse ist. In Lothringen hofft man inständig, dass sie endlich auf die Prioritätenliste der Regierung gesetzt wird. Die Klassifizierung bringt die Verwirklichung des Projektes aber nicht voran. Zuerst werden nämlich Machbarkeits- und Impaktstudien gemacht, ehe es an die Realisierung geht. Und das dauert Jahre.
Finanzierungsprobleme
Zudem muss die Finanzierung geregelt werden. Hier werden Stimmen laut, welche das Projekt ganz oder teilweise in die Hände von Privatunternehmen legen wollen. Sie könnten nach der Beendigung der Arbeiten das investierte Geld durch eine Maut von einem oder zwei Euro pro Kilometer wieder einnehmen, heißt es. Dieser Plan provoziert aber wütende Reaktionen bei mehreren lothringischen Politikern. Sie geben unter anderem zu bedenken, dass das Risiko bestehe, dass viele Verkehrsteilnehmer dann auf die Maut-freien Nebenstraßen ausweichen und diese dann hoffnungslos verstopfen. Zudem würden die Bürger doppelt zur Kasse gebeten, weil sie schon über die Steuern an der Finazierung des Projekt beteiligt sind.
Die Frist bis zu Eröffnung der verbreiterten Autobahn variiere zwischen sechs und 20 Jahren, je nachdem wie viel der A31 an private Hände abgegeben wird, wird erklärt. Laut Jean-Claude Thomas könne auf diese Weise frühstens 2030, wenn nicht sogar 2040, mit dem Ende der Arbeiten gerechnet werden.
Lesen Sie auch:
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können