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Auf Wiedersehen in Karlsruhe

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Zum Abschluss der REEL 2008 in Paris stand die traditionelle „Journée officielle“ auf dem Plan. Mit einer Debatte über das Luxemburger Hochschulwesen, einem Rundtischgespräch über Globalisierung und einem Gala-Dinner./ Tom Wenandy (Texte), Pierre Matgé (Fotos), Paris

Angesichts der zahlreichen allesamt hochwertigen Programmpunkte der diesjährigen REEL („Réunion européenne des étudiants luxembourgeois“) in Paris fällt es schwer, ein spezielles Event als Höhepunkt hervorzuheben. Unweigerlich aber stellt die traditionell immer samstags stattfindende „Journée officielle“ sowohl für die Studenten als auch für die teilnehmenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft immer etwas Besonderes dar.
Der vorgestrige Vormittag war für eine Debatte mit Hochschulminister François Biltgen reserviert. In lockerer Atmosphäre zog dieser eine allgemein positive Bilanz der Luxemburger Hochschulpolitik. „Wir haben alle im Regierungsprogramm festgehaltenen Punkte umgesetzt“, konstatierte Biltgen. Als Beispiel nannte er unter anderem die stetig wachsende Uni Luxemburg, die Vervierfachung des Hochschulbudgets oder aber die Einführung von befristeten Arbeitsverträgen für Jungforscher und Doktoranten.
Der Großteil der Debatte war dann aber den praktischen Problemen bei der Harmonisierung der europäischen Hochschuldiplome vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses und den in Ländern wie Belgien und Österreich für ausländische Studenten geltenden Zugangsbeschränkungen vorbehalten.
Am Nachmittag diskutierten Budget- und Justizminister Luc Frieden, der delegierte Außen- und Immigrationsminister Nicolas Schmit, OGB-L-Präsident Jean-Claude Reding, der stellvertretende ALFI-Generaldirektor Charles Muller sowie der Direktor von Qatena, Nicolas Buck, und der Direktor der Handelskammer, Pierre Gramegna, gemeinsam mit den rund 150 „REELanern“ über die sich für Luxemburg stellenden Herausforderungen gegenüber der sich rasant entwickelnden Globalisierung. Das Rundtischgespräch fand genau wie die Debatte vom Vormittag in einem Sitzungssaal des im „Palais du Luxembourg“ tagenden französischen Senats statt.
Im Mittelpunkt der Debatte stand aufgrund der rezenten Entwicklungen und als praktisches Beispiel der Globalisierung die derzeitige Finanzkrise und deren Auswirkungen auf den Finanzplatz und die Wirtschaft Luxemburgs. Ausnahmslos begrüßten die Redner die von der Regierung in diesem Zusammenhang ergriffenen Maßnahmen. Lob gab es auch für die staatliche Haushaltsvorlage 2009.
Mehrere Redner warnten indes ob der Finanzkrise vor übertriebenem Misstrauen und kurz- und mittelfristigen Auswirkungen. Das Wichtigste in der derzeitigen Situation sei, das verloren gegangene Vertrauen in der Bevölkerung, aber auch in der Wirtschaft selbst wieder herzustellen, waren sich die Teilnehmer einig.
Gewarnt wurde auch, vornehmlich von Gewerkschafts-, aber auch von politischer Seite vor einer „Aufweichung“ der luxemburgischen Sozialstandards. Angesprochen wurden des Weiteren die unabdingbare Rückbesinnung auf nicht ausschließlich gewinnorientierte Werte sowie die Bekämpfung der globalen Armut und der Klimaerwärmung.
Den Abschluss der „Journée officielle“ machte der traditionelle Gala-Abend (siehe Infobox).
Übrigens: Nach der REEL ist vor der REEL. Das nächste europäische Treffen der Luxemburger Studenten findet 2009 in Karlsruhe statt.

INTERNETwww.reel.lu

FOTOSwww.tageblatt.lu