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Auf Spurensuche im Hasseler Mordprozess

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LUXEMBURG - Der sechste Tag des Prozesses rund um den „Hasseler-Mord“ stand im Zeichen der Ermittlungen. Drei Männer müssen sich wegen Mordes verantworten. Ihnen drohen lebenslange Haftstrafen.

Ein 69-Jähriger Mann wurde am 1. November in seinem Haus in der rue Killebierg in Hassel tot in seinem Bett aufgefunden. Er wurde mit einer Axt im Schlaf erschlagen. Drei Männer müssen sich wegen diesem Mord verantworten: Der Adoptivsohn des Opfers, Pascal K., sein momentaner Lebensgefährte, Jérémy B. und ein Bekannter von letzterem, Charles C.. Ihnen drohen lebenslange Haftstrafen.

Chefermittler in dieser regelrecht grausamen Affäre ist Christian Kieffer. Am Mittwoch ging er vor allem darauf ein, wie die Polizei den drei Angeklagten auf die Schliche kam. Kurz nach der Tat sei in alle Richtungen ermittelt worden. Vor allem aber habe man laut dem Beamten zunächst den Familien- und Freundeskreis überprüft. Zu Beginn stellte man durch mehrere Telefonabhörungen fest, dass der Adoptivsohn Pascal K. als Tatverdächtiger in Frage kommen würde. Dieser habe allerdings für die Tatnacht ein hieb und stichfestes Alibi.

Weitere Indizien

Ein wichtiger Punkt bei den Ermittlungen war ein Zeuge der sich am 27. Dezember des Jahres 2010 bei der Polizei meldete. Dieser gab an, der Ex-Freund von Jérémy B. zu sein. Unter Tränen schilderte der Zeuge anlässlich der Vernehmung, dass eine Bekannte von ihm und Jérémy B. dem Zeugen erzählt habe, Jérémy B. habe diese Bekannte nach jemandem gefragt, der einer Person eine Lektion erteilen könnte. Die Frau habe laut dem Zeugen den heutigen Angeklagte Charles C. angegeben. Dies war laut dem Ermittler ein wichtiger Punkt bei den Ermittlungen, denn die Ermittler wussten, dass Charles C. und Jérémy B. sich kannten. Die Bekannte des Zeugen nahm sich das Leben, bevor sie vom Untersuchungsrichter verhört werden konnte.

Vor allem Jérémy B. hatte Interesse daran, das Opfer um die Ecke zu bringen, da der 69-Jährige ihm und seinem Freund das Leben erschwerte. Im Herbst des Jahres 2009 soll Jérémy B. zum ersten Mal erwähnt haben, dass man den Adoptivvater von seinem Freund umbringen könnte. Ein weiterer Zeuge sagte den Ermittlern, er hätte von Jérémy B. im Mai 2010 den Auftrag erhalten für 1.000 Euro den Mann umzubringen. Auch am Arbeitsplatz habe Jérémy B. nach einem Revolver gefragt. Er gab an, das sein Schwiegervater ihm Probleme bereitet.

Laut dem Chefermittler hätten auch andere Zeugen erklärt, dass das Opfer bereits im Sommer um sein Leben fürchtete. Der Gärtner soll der Polizei berichtet haben, dass das Opfer sogar während dem Rasenmähen eine eiserne Stange bei sich hatte um sich zu verteidigen. Neben dem Bett des Opfers wurde ein Gewehr gefunden. Dies würde darauf hindeuten, dass der Mann Angst hatte.

(Philippe Hammelmann / Tageblatt.lu)