Die Mineralölbranche hat sich nach der Krise wieder erholt. So wurde im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr Benzin und Diesel verkauft als noch 2010, auch wenn die Zahlen noch weit von ihren Rekordverkäufen aus dem Jahr 2005 zurückbleiben.
„Wir konnten hier ein Plus von 5 Prozent verzeichnen“, so René Winkin, Generalsekretär des „Groupement pétrolier luxembourgeois“ (GPL). „Allerdings haben wir weniger Diesel für Lkws verkauft, was immer noch eine Konsequenz der Krise ist, da weniger Güter befördert werden.“
Einen starken Einbruch bei den Verkäufen verzeichnete das GPL beim Heizöl. Diese gingen um 15,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Schuld daran seien die relativ milden Temperaturen im Winter 2011 gewesen. Im Vergleich zu 2005 lag die verkaufte Menge von Heizöl sogar um 23,9 Prozent niedriger.
Weniger Heizöl durch milden Winter
„Wir gehen außerdem davon aus, dass der Verbrauch von Heizöl in Zukunft deutlich sinken wird“, so Winkin weiter. Das sei vor allem auf effizientere Heizungen und bessere Isolierungen der Häuser zurückzuführen. In Luxemburg steht der Diesel an einsamer Spitze bei den Mineralölverkäufen. Rund 60 Prozent der verkauften Kraftstoffe war Diesel. Benzin kam auf nur knapp 20 Prozent. Heizöl machte 10 Prozent der verkauften Menge aus, ebenso wie das Kerosin.
Die Kraftstoffpreise hängen direkt mit den Rohölpreisen zusammen, wenn auch nicht bei allen im gleichen Maße. „Der Rohölpreis beeinflusst den Preis von Benzin um 35 Prozent, den von Diesel um 40 Prozent und den vom Heizöl um rund 60 Prozent“, so Winkin weiter. Diese Proportionen könnten sich aber in Zukunft verschieben.
Der Mineralölsektor ist eine wichtige Branche in Luxemburg. Insgesamt betrieben die zwölf großen Mineralölgesellschaften im Großherzogtum 239 Tankstellen und hatten rund 2.500 Beschäftigte. „Der Neuwert unserer Tankstellen beläuft sich ohne den Wert der Grundstücke auf rund 500 Millionen Euro“, so Romain Hoffmann, Präsident des GPL. „Im Schnitt investieren wir zwischen 5 und 10 Millionen Euro jährlich in unsere Tankstellen.“
(Stefan Osorio-König/Tageblatt.lu)
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