Bei einer Katastrophe im AKW Cattenom ist die gesamte Großregion betroffen. Aus diesem Grund finden bereits zum zweiten Mal grenzübergreifende Übungen unter der Bezeichnung „Exercices nucléaires 3 en 1“ statt. Diesmal unter Luxemburger Federführung. Hintergrund der Aktion ist ein Beschluss der Großregion von April 2011.
Die drei Phasen der Übung werden jeweils von einem Land organisiert. Das Saarland organisierte im Juni 2012 die Phase zur drohenden Gefahr eines nuklearen Unfalls, und setzte die Schwerpunkte auf die Aktivierung und das Zusammenwirken der Krisenstäbe. Luxemburg leitet am 5. und 6. Dezember die zweite Phase zur Evakuierung der Bevölkerung und Frankreich plant im Frühjahr 2013 eine Übung zum Management nach einem Unfall.
Luxemburger Federführung
Die zweite Übung am 5. und 6. Dezember setzt den Akzent auf Notfallschutz- und fiktive Evakuierungsmaßnahmen. Teilnehmer sind die beiden deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz, Belgien mit der Region Wallonien, sowie Frankreich mit Lothringen.
Zahlreiche Luxemburger Behörden sind bei der Planung dabei: Strahlenschutzabteilung, Verwaltung der Rettungsdienste, Hohes Kommissariat für nationale Sicherheit, Ministerium für Inneres und die Großregion, Presse und Informationsdienst der Luxemburger Regierung, Polizei und Armee, Straßenverkehrsamt, Gesundheits-, Transport-, Bildungs-, Landwirtschafts- und Familienministerium.
Nationaler Katastrophenschutzplan
Im Ernstfall verfügt Luxemburg über einen nationalen Katastrophenschutzplan (Plan d’intervention en cas d’accident nucléaire). Dieser sieht die Einrichtung eines Krisenstabes vor, der vom Kommissariat für nationale Sicherheit geleitet wird. Die Alarmverfahren, Rettungs- und Schutzmaßnahmen der Bevölkerung sind darin vorgesehen.
Der Krisenstab wird von der Fachberatungseinheit Strahlenschutz (cellule d’évaluation radiologique CER) unterstützt, die für die radiologischen Lageberichte zuständig ist. Dem Kommunikations- und Informationsstab unterliegt die Kommunikation und Information mit den Medien. Der Plan, der 1986 entwickelt wurde, wird derzeit überarbeitet. Diese zweite Übung wird nach der provisorischen Version des neuen Plans gespielt werden. So wird die Auswertung der Übung erlauben, das Projekt vor der definitiven Annahme noch zu optimieren.
Den letzten Teil der Übungsreihe übernimmt Frankreich im Frühjahr 2013. In dieser dritten Übungsreihe steht die Langzeitphase nach der Katastrophe im Mittelpunkt. Dabei geht es um den Übergang von Notfallschutzmaßnahmen zur langfristigen Strahlenschutznachsorge.
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