Höhepunkt des mehrtägigen Festivals ist immer am Nationalfeiertag selbst. In den engen Gassen herrschte reges Treiben. Rund 100 bildende Künstler stellten ihre Kunstwerke in Scheunen und Kunstgalerien aus, viele von ihnen erschufen auch neue Werke vor den neugierigen Augen der Besucher – live vor Ort eben.
Nathalie Houlmont aus Belgien hat ihre eigene Stilrichtung entwickelt, inspiriert von US-Comics und den Werken des Pop-Art-Künstlers Andy Warhol. Als Fan der Pop Art versucht sie, die Trivialität des Konsumprodukts auf den Gipfel der Kunst zu heben. An ihrem Stand an der „Hencksebréck“ betreibt die Künstlerin aktives Upcycling. Alten Spraydosen, Getränkedosen, Skateboards, Holzstücken, alten Fässern oder gar Straßenschildern haucht Houlmont neues Leben ein. Dabei bedient sie sich einer Vielzahl von Techniken wie Acryl, Öl, Pastell, Aquarell oder Collage. Mit ihrer Kunst möchte sie die Menschen für den Respekt vor der Natur sensibilisieren und auf den übermäßigen Konsum in der heutigen Welt aufmerksam machen.
Das Kunstfestival in Lellingen ist über die bildende Kunst hinaus auch ein Ort der Street-Art-Kunst. Über den Tag verteilt begeisterten 14 Straßenkünstler die Menschen mit akrobatischen und musikalischen Einlagen, etwa die Dutch Acrobats. Markenzeichen des Kollektivs, das seit 1999 im Einsatz ist, sind die traditionellen holländischen Kostüme. Die Artisten sind aber auch für ihre Verbindung zu den Zuschauern bekannt. In Lellingen passte sich das Akrobatenpaar dem ländlichen Dorfcharakter an und baute folkloristische Elemente in seine Shows ein. Ob akrobatische Stunts, fliegende Holländer, Purzelbäume oder Handstände – die Dutch Acrobats begeisterten die Besucher mit ganz viel Humor. Neben den Straßenkünstlern waren auch Musiker, Clowns und Puppenspieler unterwegs, um die Gassen des kleinen Dorfes mit Leben zu füllen.
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