Headlines

Luxemburg: Industrie auf Erholungskurs

Luxemburg: Industrie auf Erholungskurs

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG - Die Industrie erholt sich nach und nach von der tiefen Krise der letzten Jahre. Sie ist im vergangenen Jahr um 10,2 Prozent gewachsen und damit schneller als der europäische Durchschnitt, der bei 6,7 Prozent liegt.

Trotzdem „haben wir das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht“, so Frank Hansen vom Luxemburger statistischen Institut Statec gegenüber dem Tageblatt. Man dürfe nicht vergessen, dass „wir aus einem sehr tiefen Loch kommen“.

Produktion steigt schneller als die Löhne

Zum Teil seien die Rückgänge in Luxemburg viel stärker ausgefallen als in den Nachbarländern.

Wie sich die Branche in Zukunft weiterentwickeln wird, sei schwer zu sagen, so der Experte. „Die verschiedenen Branchen der Industrie entwickeln sich sehr unterschiedlich.“

Im letzten Quartal 2010 hat die Luxemburger Industrie um insgesamt drei Prozent zugelegt. Dieses Wachstum teilt sich auf in Branchen wie die Produktion von Kautschuk, Pharma- und Chemieprodukten sowie Textilien, die im Quartal Zuwachsraten von über 25 Prozent erreicht haben. Hinzu kommen andere Sektoren, wie etwa die Herstellung von Glas-, Plastik- und Keramikprodukten, die um über 16 Prozent eingebrochen sind. Letzteres ist bedingt durch die Schließung des Werks von Villeroy & Boch in Luxemburg.

Die Stahlindustrie ihrerseits ist im vierten Quartal um 0,6 Prozent gewachsen – nach einem Einbruch von 10,9 Prozent im dritten Quartal. Auf Jahressicht hat die Branche dennoch ganze 15,8 Prozent zugelegt.

Als Folge der wieder anziehenden Produktion sind die Lohnstückkosten letztes Jahr um 7,2 Prozent zurückgegangen. In anderen Worten: Die Produktion ist deutlich schneller gestiegen als die Löhne.

Innerhalb der Luxemburger Wirtschaft verliert die Industrie jedoch nach und nach an Gewicht. Im Jahr 2009 machte sie nur noch sieben Prozent der Luxemburger Wirtschaftsleistung aus, nach 13,9 Prozent im Jahr 1995. An Gewicht gewonnen hat der Dienstleistungssektor: Von 60,6 auf 68,9 Prozent.