Im Zuge des schwächelnden Wirtschaftswachstums stiegen in den meisten EU-Ländern die Schulden relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) weiter in die Höhe und erreichen 83,4 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres. Das geht aus den neuesten Zahlen des europäischen Statistikinstituts Eurostat hervor. Noch ein Jahr zuvor lag der Schuldenstand bei 80,4 Prozent. Im letzten Quartal 2011 lag er dann bereits bei 82,5 Prozent.
Gegenwärtig haben die Eurostaaten Schulden von insgesamt rund 8,328 Billionen Euro angehäuft. Für die gesamte EU entspricht dieser Wert 10,592 Billionen Euro.
Die mit Abstand höchste Verschuldung hatte im ersten Quartal Griechenland mit 132,4 Prozent. Allerdings geht aus den Eurostat-Zahlen auch hervor, dass Griechenland enorme Anstrengungen unternommen hat, seinen Schuldenstand zu drücken.
Griechische Schulden werden weniger
Denn diese gingen um 33 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorquartal zurück. Das ist der stärkste Schuldenrückgang in der gesamten EU. Auch Italien hat mit 123,3 Prozent weiterhin einen ausgesprochen hohen Schuldenstand, ebenso wie Portugal mit 111,7 und Irland mit 108,5 Prozent.
Luxemburg hat die drittniedrigste Schuldenquote in der gesamten EU. Die Staatsverschuldung des Großherzogtums lag im ersten Quartal dieses Jahres bei lediglich 20,9 Prozent. Nur Bulgarien mit 16,7 und Estland mit 6,6 Prozent haben noch geringere Verschuldungsquoten als Luxemburg.
Deutschland konnte seinen Schuldenstand dank des guten Wirtschaftswachstums von 82,0 im ersten Quartal 2011 auf 81,6 Prozent in diesem Jahr leicht senken. Frankreichs Schulden legten hingegen von 84,3 auf 89,2 Prozent zu.
Belgien hat die 100-Prozent-Marke im ersten Quartal überschritten. Im Königreich lagen die Schulden bei 101,8 Prozent. Noch im Vorquartal hatten sie einen leichten Rückgang auf 98,2 Prozent im Vergleich zu Anfang 2011 verzeichnet. Die zwischenstaatlichen Kredite betrugen rund 111 Milliarden Euro.
(Stefan Osorio-König/Tageblatt.lu)
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